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Carrara, Laura [Hrsg.]; Meier, Mischa [Hrsg.]; Radtki-Jansen, Christine [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Malalas-Studien: Schriften zur Chronik des Johannes Malalas (Band 2): Die Weltchronik des Johannes Malalas: Quellenfragen — Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.51242#0100
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Magnus von Karrhai: Zur Bedeutung
der Malalas-Chronik für die Rekonstruktion
der Zeitgeschichte Julians
Bruno Bleckmann

Abstract This paper investigates to what extent and in which manner Malalas has used the
work of Magnus of Carrhae for his reports about Julians Persian war and Jovian’s peace treaty.
Evidence is presented that - notwithstanding anachronisms and potentially misleading cuts -
Malalas found preserved in Magnus a historiographical tradition nearly contemporary with the
events recorded, since it was formed shortly after Julians war. Finally, the relationship between
Magnus of Carrhae, as preserved by Malalas, and the rest of the rich contemporary historiog-
raphical tradition describing Julians Persian campaign is analyzed: for the reconstruction of its
genesis is Malalas’ testimony of great value.

i. Einleitung
Der kurze und erfolglose Feldzug, den Kaiser Julian gegen die Perser führte und in
dem er ein rasches Ende fand, gehört zu den am besten dokumentierten Feldzügen
des griechisch-römischen Altertums. Über diesen Feldzug berichten drei Hauptquel-
len, nämlich Ammianus Marcellinus (Bücher XXIII bis XXV der Res gestae), Zosimos
(Buch III der Historia novo) und - in besonders zeitnaher Form - die nur kurze Zeit
nach dem Tode Julians gehaltene 18. Rede des Libanios. Ammian und Libanios waren
Zeitgenossen und Zosimos muss über die Vermittlung des Eunapios ebenfalls auf eine
zeitgenössische Quelle zurückgegriffen haben. Die bereits in den Überresten recht
eindrucksvolle zeitgenössische griechisch-römische Geschichtsschreibung zu diesem
Ereignis dürfte ursprünglich noch weit umfangreicher gewesen sein, wie die Serie der
Namen schriftstellerisch tätiger Zeitgenossen beweist, von Philagrios über Seleukos
von Emesa zu Kallistos oder Oreibasios.1 Unter diesen Namen sind besonders Ma-
gnus von Karrhai und Eutychianos von Kappadokien, die selbst an den Feldzügen
teilnahmen, hervorzuheben, da hier durch die Notizen des Malalas etwas detailliertere

Vgl. zu Philagrios Libanius, Epistula 1434 Foerster; zu Seleukos Libanius, Epistula 1508, 6-7 Foerster.
Siehe zu diesen und anderen zeitgenössischen Autoren Janiszewski (2006), S. 113-144; Bleckmann
(2009), S. 62.
 
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