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Carrara, Laura [Editor]; Meier, Mischa [Editor]; Radtki-Jansen, Christine [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Malalas-Studien: Schriften zur Chronik des Johannes Malalas (Band 2): Die Weltchronik des Johannes Malalas: Quellenfragen — Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2017

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51242#0333
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332

Fabian Schulz

Abb. i. Großes Meteorakloster (Thessalien, Griechenland), Portalfresko,
linke Bildhälfte: Sibylle mit Weisen (unten); Propheten (oben)


3. Fragestellung
In diesem Beitrag soll es um folgende Fragen gehen:
1. Welche theosophischen Weissagungen enthält die Malalas-Chronik bzw. enthielt
die ungekürzte Fassung, die heute verloren ist?
2. Auf welche direkten und indirekten Quellen gehen sie zurück?
3. Wie integriert Malalas das Material in seine Chronik?
Dies ist eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Denn Malalas nennt nicht alle
Quellen und das, was er nennt, ist oft zweifelhaft. Malalas’ direkte Quellen sind zum
Großteil verloren. Die Chronik und die Tübinger Theosophie weisen in dieser Hinsicht
ähnliche Probleme auf: Die Originale sind nicht erhalten, sondern an ihrer Stelle nur
gekürzte Fassungen. Zur Rekonstruktion des Originals müssen spätere Textzeugnisse
und -träger herangezogen werden.
Natürlich hat die Frage nach Malalas’Quellen in der älteren deutschen und jünge-
ren angelsächsischen und französischen Forschung Tradition. Hier wurde Wichtiges
geleistet, worauf zurückgegriffen werden kann. Außerdem sind vor kurzem Studien zu
einzelnen Orakeln erschienen, die sehr spannend und aufschlussreich sind.17 Eine sys-
aufgebaut und zeigt von links nach rechts: Justin, Homer, Thukydides, Aristoteles, Platon und
Plutarch. Über dem Eingang schwebt Christus. Zum Bildtypus „heidnische Gelehrte mit
Schriftrollen“, der auf ältere Malbücher zurückgeht, vgl. von Premerstein (1926) S. 659-660 und von
Premerstein (1932) S. 355-364.
17 Mecella (2013); Garstad (2014a); Caire (2016).
 
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