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Carrara, Laura [Hrsg.]; Meier, Mischa [Hrsg.]; Radtki-Jansen, Christine [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Malalas-Studien: Schriften zur Chronik des Johannes Malalas (Band 2): Die Weltchronik des Johannes Malalas: Quellenfragen — Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.51242#0364
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Eine Verschwörung gegen Justinian im Jahre 562

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nehmen, nämlich: Beförderung, Ernennung, Promotion4.36 Dies gibt dann dem Satz
einen ganz anderen Sinn bzw. - um vorsichtiger zu formulieren - legt einen solchen
nahe. In diesem Sinne verwendete bereits Sophronios von Jerusalem zu Beginn des
7. Jahrhunderts diesen Terminus.37 Die Bedeutung Berufung in ein Amt4,,Ernennung4
o.ä. findet sich dann mit aller wünschenswerten Deutlichkeit im 9. Jahrhundert - um
noch ein Beispiel zu nennen - im Kletorologion des Philotheos.38 Aus dem 6. Jahrhun-
dert (von früheren Zeiten ganz zu schweigen) gibt es aber offenbar (so nach IhLG)
keinen Beleg für diese Verwendung von πρόβΛησις. Machte sich hier der Sprach-
gebrauch des Epitomators aus dem 9. oder 10. Jahrhundert bemerkbar? Ich halte das
durchaus für wahrscheinlich. Es lassen sich vermutlich weitere Stellen im Text des
Baroccianus finden, bei denen der Sprachgebrauch der Zeit des Epitomators beachtet
werden muss. Doch ist eine systematische Suche nach derartigen Passagen bzw. Wor-
ten nicht die Aufgabe des vorliegenden Beitrags.
Die αργυροπράται veranstalteten also keine Ausstellung4 (was sollten sie auch
ausstellen?), vielmehr wurden einige aus ihrer Mitte Befördert4 bzw.,ernannt4 - zu-
mindest könnte man dies vermuten. Dennoch bleibt es im höchsten Maße unklar,
wie diese Malalas-Stelle zu verstehen ist. Hier hat der Epitomator ganze Arbeit ge-
leistet und offenbar Textstellen zusammengeführt, die eigentlich nichts miteinander
zu tun hatten. Leider helfen in diesem Fall weder die slawische Übersetzung39 noch
die konstantinischen Exzerpte weiter. Auch bei Theophanes findet sich keine direkte
Entsprechung. Allerdings bietet er eine Nachricht, die ebenfalls eine Illuminierung
der Stadt beinhaltet (ansonsten gibt es recht wenige Nachrichten über derartige Vor-
gänge bei ihm):40 Im September 560, also zwei Jahre vor der Verschwörung des Jahres
562, kam das Gerücht auf, Kaiser Justinian sei gestorben. Es kam zu Hamsterkäufen
und ein heftiger Platzregen habe die Situation noch verschärft. In dieser Situation
beschloss der Senat,41 so Theophanes, dass der praefectus urbis die Stadt zu illumi-
nieren habe, um so dem Volk anzuzeigen, dass der Kaiser wohl auf sei.42 Hier taucht
φώτα (εις πάσαν τήν πόΛεν) als terminus technicus auf (wie bei Malalas: φώτα
πάμποΛΛα έγένετο). Wenn man davon ausgeht, dass diese Theophanes-Nachricht
über die Illuminierung der Stadt (um anzuzeigen, dass der Kaiser am Leben ist) ur-
36 So LBG s.v. πρόβλησις, mit diversen Belegen und Verweisen auf weitere Lexika; siehe auch GLRBP
s.v. πρόβλησις 2 appointment to office'; Du Cange s.v. πρόβλησις ,Promotio in Patriarchem, vel in
Episcopum'.
37 Sophronius, Landes Petri et Pauli 6 (PG 87/3, Sp. 3361,11); vgl. CPG 7640; BHG1495 (Stephanos, der Proto-
martyr); vgl. zum Text Beck (1959), S. 434-435.
38 Philotheus, Kletorologion S. 129,13 sowie 201,27 Oikonomides; zu diesem Text siehe Winkelmann (1990).
39 Wie leicht anhand der englischen Übersetzung festgestellt werden kann, siehe Jeffreys/Jeffreys/Scott
(1986), S. 300-301 (im Subtext).
40 Zur Illuminierung Konstantinopels siehe Gage (1969), Sp. 180-186, 202 (Kerzen bei Reliquientransla-
tionen), 203 (Kerzen bei Kirchweihen); zu φώτα vgl. Theophanes, Chronographia AM 6053 (S. 234, 29
de Boor) mit Mango/Scott (1997), S. 346 Anm. 4.
41 Zur Rolle des Senats im 6. Jahrhundert siehe jetzt die grundlegende Arbeit von Begass (2017).
42 Theophanes, Chronographia AM 6053 (S. 234,28-30 de Boor): περί ώραν δε έννάτην συμβούλιον
έποίησεν ή σύγκλητος, καί άπέστειλαν τον έπαρχον καί έποίησαν φώτα άψαι εις πάσαν
τήν πόλιν, ότι ύγίανεν ό βασιλεύς.
 
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