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Während Namen wie gunu^czzzz (15:9), gzzna&zya (21:11) oder vzyzzzzgzzp^ (21:7) überall in Indien, Zentral-
asien, oder wo immer Sanskrit verwendet wurde, Vorkommen können, weisen andere unmittelbar nach
Zentralasien, vgl. Vz Jcvzczzsya (44:1).
Wieder andere Namen in Brähmi schlagen eine Brücke zum Iranischen. Vielleicht ist es kein Zufall, daß
vz mag/zavzynzz/t (17:5) und Vz maghzzspä/a (18:40) in unmittelbarer Nähe von sogdischen Inschriften ste-
hen. Wenn auch auf das Baktrische weist, so rücken iranische Namen in sogdischer und in Bräh-
ml-Schrift in Shatial eng zusammen, wenn sich neben pekzzko auch pykk findet,^ wodurch zugleich die
Aussprache des sogdischen Namens geklärt wird. In diesem Zusammenhang sei auch an die zweischriftige
Nllakantha-Dhäranl^ erinnert.^
Erkennbare Ortsnamen kommen in Shatial mit der möglichen Ausnahme Lampaka (21:9) nicht vor. Sie
sind im Gesamtmaterial vom Oberen Indus selten, beispielsweise rzzmzzyjzzfzzzgzzrzz^ oder k/tzzfzzrp/yzzm,^
zu denen sich jetzt gesellt:
a. Vf jzzlzYzz yzzPzz
b. pzz/o/zz gzzfzz, Dadam Das^
"Der Jät Sri Satila ist nach Palola (Bolor??) gegangen."
Dies zeigt zugleich, daß diese Inschrift höchstwahrscheinlich außerhalb des Landes Palola liegt, über das
die Patola oder Palola Sähi Dynastie herrschte. Denn man kann in Shatial kaum einen Teil des Khäsa-
Reiches vermuten.^
Einige wenige Inschriften enthalten mehr als einfache Namen, wenn Titel wie zzzzz/uzfrzzzY/zopäJzz/zzz (4:1),
rä/'zzpzzfzzz (7:1) oder hrP/zznzznzz (18:15) genannt sind. Die Namen und die Epitheta stehen in der Regel in
einer endungslosen Form, die wohl den nom. sg. meint. Wenn ein Visarga gesetzt ist, läßt sich nicht ent-
scheiden, ob dies als grammatische Endung oder wie in zi^zzzzsyzz/z (18:60) als Satzzeichen zum Abschluß
der Inschrift zu deuten ist. Auffällig ist die Endung von vzynzzgzzp/ü (21:7), die an das Schwanken zwischen
-o, -zz, -e, -zz, in der Gändhäri erinnert und auf die Aussprache eines unbestimmten Vokals hindeuten
kann.^ Besonderheiten der Phonetik sind in den Kommentaren zu den Inschriften 10:2, 11:4, 11:7,
17:14, 18:36, 18:45, 56:1 vermerkt.
Endungen anderer Kasus erscheinen gelegentlich, am häufigsten die des gen. sg. der a-Stämme in 27 Fäl-
len. Der dat. sg. ist auf die Formel zzzzzzzo &zzz77/t<Tyzz beschränkt, falls er nicht auch in 18:24/25 vorkommt.
Ein instr. sg. kann in kopyezzzz (11:16) und przzvzzjzzkuzzzz (74:1) vorliegen, ein nom. dualis in pzz^rzzzz
(18:120).
Vollständige Sätze, selbst reine Nominalsätze sind selten: zYcvzzzf/zzzzimoyzzzn rä/tovzrzzsyzz (93:1) oder mzzPtz-
yyzzm jmzzztzzyyzzm (81:2), das seinem Inhalte nach völlig aus dem Rahmen fällt. Entsprechend bescheiden
ist auch der Belegstand von Verben: yzvzzczznz^zz z/zzz gzzfzz/z (11:8) vzyzzfzz pnzpfzz (55:2) und als finite For-
men nur vz'czzrzzZz (11:4) usw. und yzzyzzPz (18:84).

10 v. HINÜBER 1986: 152, Nr. 134.
11 JRAS 1912: 629-645.
12 Vgl. auch MAUE/SlMS-WlLLIAMS 1991.
13 v. HINÜBER 1989: PI. 79, Inschrift Nr. 33.
14 v. HINÜBER 1989: PI. 77, Inschrift Nr. 31.
15 SiMS-WiLLlAMS 1989-92: Bd. 2, pl. 251c.
16 Über dies Königreich: S.M. ADHIKARY, The Khasa Kingdom, A Transhimalayan Empire of the Middle Ages, Jaipur 1988,
wodurch jedoch M.A. STEIN's Anmerkungen zu Kalhana's Räjatarangini nicht überholt werden; vgl. auch S. LEVI, Catalo-
gue Geographique des Yaksa dans 1a Mahämäyürl, JAs 1915, 19-138, bes. S. 102.
17 v. HINÜBER 1986: § 296.
 
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