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Bandini, Ditte [Hrsg.]; Fussman, Gérard [Bearb.]
Die Felsbildstation Thalpan: 1. Kataloge Chilas-Brücke und Thalpan (Steine 1 - 30) — Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans, Band 6: Mainz, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.36945#0014
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Im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften sind unter Leitung von H. Hauptmann die systemati-
schen Feldarbeiten in den Felsbildgruppen von Chilas-Brücke und des gegenüberliegenden Thalpan von 1992 bis
1994 abgeschlossen worden. An diesen Dokumentationskampagnen, die zu einer erheblichen Vermehrung und da-
mit auch zu einer vollständig neuen Numerierung der Gravuren führten, waren M. Bemmann, A. Chaudhary, S.
Hauptmann-Hamza und H. Remmele beteiligt. Die topographische Aufnahme des Geländes und Kartierung der
Gravuren hatten 1993 G. Dinter und U. Schabei sowie 1994 U. Bacher und G. Dinter vom Geodätischen Institut
der Universität Karlsruhe übernommen. Ergänzende Beobachtungen zu den Felsbildem waren von der Heidelber-
ger Arbeitsgruppe noch 2001 notwendig geworden. Wie dringend die systematische Dokumentation der Felsbilder
in dieser Station war, ist durch die im Frühjahr 1998 vorgenommenen Sprengungen an mehreren Felsengruppen
in Thalpan offenkundig geworden. Den Zerstörungen sind mehrere wichtige Felsbilder, darunter leider auch die
besonders eindrucksvollen Buddha-Darstellungen 140-148 am "Altarfelsen" (Stein 30) zum Opfer gefallen. Von
den aufgenommenen Felsbildem werden im ersten Band Chilas-Brücke und Thalpan etwa 1100 Gravuren vorge-
legt, von denen etwa 550 aus der Station am südlichen Indusufer und 550 von der gegenüberliegenden Seite stam-
men.
Die Edition der ausgedehnten Felsbildansammlungen, die auf dem nördlichen Ufer von der Hochterrasse von Thal-
pan-Ziyarat (Thakot) über die Hauptstation Thalpan bis zum 4 km entfernten Ba Das und auf der südlichen Talsei-
te von Gichi Nala bis zu den über der Schlucht des Thak Nala liegenden Gravurgruppen reichen, soll in mehreren
Teilen erfolgen. Diese Bände sind der Vorlage der beiden großen Felsbildkomplexe Thalpan und Chilas in Kata-
logform gewidmet, die sich auf die Beschreibung und Abbildung aller bildlichen Darstellungen und die Lesung der
Inschriften sowie auf dazugehörende Indices beschränkt. Um eine Deutung und Datierung der einzelnen Darstel-
lungen zu ermöglichen, sind in die Beschreibungen im Gegensatz zu der in der Reihe MANP üblichen Form des
Katalogs auch Vergleiche mit Literaturhinweisen aufgenommen worden. Jedem Band ist ein kurze Einleitung vo-
rangestellt, die eine knappe Schilderung der vorgestellten Felsbildgruppe bieten soll. Einem abschließenden Band
sind die zusammenfassenden Darstellungen zur Topographie der Gesamtregion, zur Forschungsgeschichte und
kulturgeschichtlichen wie historischen Wertung der aus verschiedenen Epochen stammenden Bilder und In-
schriften Vorbehalten. Hiermit wird der erste Band der Station Thalpan vorgelegt, zu dem auch die auf dem südli-
chen Flußufer gelegene Felsbildansammlung Chilas-Brücke bzw. Jayachand (früher Chilas 1 genannt) in enger Be-
ziehung steht. Sie bildet den Brückenkopf zu Thalpan mit seinen verschiedenen Siedlungen und kultischen Anla-
gen. Aus diesem Grund ist auch sie in diesen Band integriert worden.
Die Planung und Erstellung dieses Bandes ist wieder D. Bandini-König zu verdanken. Die Analyse der Brähmi-In-
schriften geht auf O. von Hinüber zurück, der dabei auch auf eigene in Chilas und Thalpan schon 1984 und 1985
selbst vorgenommene und vor allem 1989 in ANP 1 veröffentlichte Lesungen zurückgreifen konnte. In der Veröf-
fentlichung sind auch teilweise die bereits von A.H. Dani publizierten Inschriften berücksichtigt worden, deren Le-
sung und Deutung von der in diesem Band gegebenen Interpretation abweicht. Die Bearbeitung der anderen In-
schriften, vier in Kharosthi, drei in Chinesisch und einer in Sogdisch, hatten wieder G. Fussman, Th.O. Höllmann
und N. Sims-Williams übernommen. Die nach Vorlagen vorgenommenen Umzeichnungen für die Tafeln und ihre
Herstellung sind E. Sepi-Ochsenfeld in Zusammenarbeit mit D. Bandini-König zu verdanken. Die Neuordnung der
vorhandenen Dokumentation, die zu einer neuen Numerierung der Felsbilder führte, war A. Reingruber übertragen.
Bei der druckgerechten Vorbereitung des Tafelteils der Inschriften (Taf. 91-103) hatte H. Fabritius einen wesent-
lichen Anteil. Die druckfertigen Vorlagen für die Karten 1-3, die auf den topographischen Aufnahmen beruhen,
sind von St. Paeper und W. Zick (Karlsruhe) angefertigt worden. Frau A.M. Tahir übersetzte wieder Vorwort und
Einleitung ins Urdu. Der Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist für die Finanzierung dieses Bandes und
dem Philipp-von-Zabern-Verlag für die sorgfältige Drucklegung zu danken.
 
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