Stellenkommentar Viertes Buch, KSA 3, S. 215-217 323
men". Mit der zunächst nur tautologischen Definition des Kindlichen versteht
N. indirekt das Erwachsensein kritisch als intentional und final geprägt. Einen
Hintergrund bildet zugleich der utopische Wunsch einer Ablösung vom Den-
ken in Zwecken, das N. immer wieder, bis hin zur Götzen-Dämmerung, in Frage
stellt.
281
216, 18 Das Ich will Alles haben.] Eine Variante des „Gefühls der
Macht". Die Formen des Haben-Wollens erstrecken sich für N. ins Grenzenlose,
vgl. Μ 285 und insbesondere FW 249.
282
217, 2 Gefahr in der Schönheit.] Dieses Apergu hat N. aus dem von ihm
immer wieder herangezogenen Handbuch der Moral von Johann Julius Bau-
mann, Leipzig 1879 (NPB). Darin heißt es: „Frühere Zeiten haben über die
Schönheit die Dichtung gebildet, dass Schönheit ein Anzeigen von sittlich-geis-
tiger Art sei und eine Aufforderung dazu mit sich führe (Griechen). Viel eher
gilt der orientalische Spruch, dass, wenn ein Mensch schön und gescheut sei,
er gewiss noch gescheuter sich würde entwickelt haben, wenn er nicht schön
wäre" (Baumann 1879, 305). N.s Änderung ist bezeichnend: Aus dem „Men-
schen" macht er die „Frau" - Ausdruck seiner Misogynie.
283
217, 6 Hausfrieden und Seelenfrieden.] Die Formulierung der Über-
schrift legt primär etwas anderes nahe als die darauffolgende Bemerkung aus-
sagt.
284
217, 10 Das Neue als alt vorbringen.] Mit der Erörterung des „Überge-
wichts" (217, 12), welches das Vorbringen einer Neuigkeit den Anderen gegen-
über verleihen kann, denkt N. hier wieder in Macht-Relationen. Die taktische
Überlegung entspricht derjenigen, die M 330 am Ende unter einem anderen
Aspekt, nämlich dem der Weisheit, empfiehlt.
men". Mit der zunächst nur tautologischen Definition des Kindlichen versteht
N. indirekt das Erwachsensein kritisch als intentional und final geprägt. Einen
Hintergrund bildet zugleich der utopische Wunsch einer Ablösung vom Den-
ken in Zwecken, das N. immer wieder, bis hin zur Götzen-Dämmerung, in Frage
stellt.
281
216, 18 Das Ich will Alles haben.] Eine Variante des „Gefühls der
Macht". Die Formen des Haben-Wollens erstrecken sich für N. ins Grenzenlose,
vgl. Μ 285 und insbesondere FW 249.
282
217, 2 Gefahr in der Schönheit.] Dieses Apergu hat N. aus dem von ihm
immer wieder herangezogenen Handbuch der Moral von Johann Julius Bau-
mann, Leipzig 1879 (NPB). Darin heißt es: „Frühere Zeiten haben über die
Schönheit die Dichtung gebildet, dass Schönheit ein Anzeigen von sittlich-geis-
tiger Art sei und eine Aufforderung dazu mit sich führe (Griechen). Viel eher
gilt der orientalische Spruch, dass, wenn ein Mensch schön und gescheut sei,
er gewiss noch gescheuter sich würde entwickelt haben, wenn er nicht schön
wäre" (Baumann 1879, 305). N.s Änderung ist bezeichnend: Aus dem „Men-
schen" macht er die „Frau" - Ausdruck seiner Misogynie.
283
217, 6 Hausfrieden und Seelenfrieden.] Die Formulierung der Über-
schrift legt primär etwas anderes nahe als die darauffolgende Bemerkung aus-
sagt.
284
217, 10 Das Neue als alt vorbringen.] Mit der Erörterung des „Überge-
wichts" (217, 12), welches das Vorbringen einer Neuigkeit den Anderen gegen-
über verleihen kann, denkt N. hier wieder in Macht-Relationen. Die taktische
Überlegung entspricht derjenigen, die M 330 am Ende unter einem anderen
Aspekt, nämlich dem der Weisheit, empfiehlt.