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Schmidt, Jochen; Kaufmann, Sebastian; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 3,1): Kommentar zu Nietzsches "Morgenröthe" — Berlin, Boston: de Gruyter, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.70911#0405
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390 Morgenröthe

phen, die sich der Seelenmedizin und Seelen-„Cur" zuwandten, vor allem den
Stoikern. Im näheren Umfeld von Μ 462 bezieht sich N. besonders auf Marc
Aurel. Vgl. Μ 449 und Μ 450 sowie die Kommentare. Vgl. den Überblickskom-
mentar S. 33 f. und Μ 131 sowie den Kommentar.
463
278, 29 Am siebenten Tage.) Die Überschrift spielt - wie schon Μ 317 -
auf die Genesis an: darauf, dass Gott, nachdem er das Sechstagewerk der
Schöpfung vollbracht hat, am siebenten Tage davon ausruht. In der dialogi-
schen Inszenierung des Textes versucht N. in der Manier der Moralistik, zu
deren Lieblingsthemen die „Eitelkeit" gehört (vgl. Μ 365, M 385, M 394, M 558),
sowohl die „Eitelkeit der Schaffenden" wie die entgegengesetzte „Eitelkeit der
Resignirten" (lies: Schopenhauers Asketen-Figur) von sich zu weisen. Das
„Schaffen" als schöpferische Dynamik macht N.s eigene „Eitelkeit" aus. Einen
Höhepunkt seiner vielfältig gebrochenen Hochschätzung des Schaffens bildet
das Zarathustra-Kapitel ,Vom Wege des Schaffenden' (KSA 4, 80-83). In dem
Zarathustra-Kapitel ,Von der schenkenden Tugend 2‘ verkündet Zarathustra:
„Darum sollt ihr Schaffende sein!" (KSA 4, 100, 19 f.)
464
279, 6 Scham des Schenkenden.] Vgl. Μ 449 und den Kommentar hierzu.
Das erste Buch von Also sprach Zarathustra endet mit dem Kapitel „Von der
schenkenden Tugend" (KSA 4, 97-102).
465
279, 24 Bei einer Begegnung.] „Auf den Grund kommen" (279, 27 f.) ist
in M 446 die Bestrebung der „gründlichen Denker", zu denen sich N. rechnet;
er schätzt dort „gründliche Denker, die einer Sache auf den Grund gehen" (270,
23 f.), am höchsten. In M 465 folgt allerdings die Desillusionierung dieses An-
spruchs durch die Einsicht, dass die Sache „nicht gar so viel werth ist" (279,
28).
466
280, 2 Verlust im Ruhme.] Wie auch in anderen Texten versucht N. hier
dem Ausbleiben des Ruhms: der Anerkennung für seine Werke, die er nach-
 
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