Überblickskommentar 5
nach. Vielleicht bringt sie das zu wege, die Aufmerksamkeit auf jenes Buch zu
lenken: obschon sie gewiß nicht in dieser Absicht entstanden ist. — Meine Bitte
ist, den Druck derselben umgehend zu beginnen; Ausstattung, Typen, Pa-
pier, Zahl der Exemplare — Alles exakt wie bei ,Jenseits': so daß diese Ab-
handlung wirklich als Fortsetzung von jenem ,Jenseits' auch äußerlich sich
ausnimmt." (KSB 8/KGB III 5, Nr. 877, S. 111, Z. 4-12). Erhalten hat Naumann
hier offensichtlich erst das noch unvollständige Manuskript der späteren Ers-
ten Abhandlung - und noch ohne Hinweis darauf, dass bald eine Zweite Ab-
handlung folgen werde. Offensichtlich sollte Naumann einfach mit dem Satz
beginnen, ungeachtet der Frage nach dem Gesamtumfang des Werks. Interes-
sant ist aber vor allem, wie entschieden N. das neue Werk an JGB anzubinden
versuchte - ein Motiv, das seine Äußerungen zu GM fortan stetig begleiten
sollte (vgl. z. B. N. an Ernst Wilhelm Fritzsch, 20. 08. 1887, KSB 8/KGB III 5,
Nr. 894, S. 132, Z. 34-44). N. scheint eine Fürsorgepflicht seinen eigenen Tex-
ten gegenüber empfunden zu haben, zumal sie, wie JGB nach N.s Urteil, kei-
neswegs die gebührende Beachtung und Aufmerksamkeit fanden, von nen-
nenswerten Absatzzahlen ganz zu schweigen.
Die neue „kleine Streitschrift" sollte jedenfalls, wie es gegenüber Köselitz
am 18. 07. 1887 heißt, „das Problem meines letzten Buchs, wie mir scheint,
recht vor die Augen" bringen: „alle Welt hat sich beklagt, daß man ,mich
nicht verstehe', und die verkauften ca. 100 Exemplare gaben mir's recht hand-
greiflich zu verstehn, daß man ,mich nicht verstehe'" (KSB 8/KGB III 5, Nr. 878,
S. 112, Z. 26-30). Der Brief stellt weiter die finanzielle Erfolglosigkeit des
Schriftstellers N. heraus (der sich seine Publikationstätigkeit nur leisten konn-
te, weil er aus Basel nach wie vor eine ansehnliche Pension für seine längst
aufgegebene Professur erhielt): „Denken Sie, ich habe ca. 500 Thaler Druck-
kosten in den letzten 3 Jahren gehabt — kein Honorar, wie sich von selbst
versteht — und dies in meinem 43ten Jahre, nachdem ich 15 Bücher herausge-
geben habe! Mehr noch: nach genauer Revue aller überhaupt in Betracht kom-
menden Verleger und vielen äußerst peinlichen Verhandlungen ergiebt sich als
strenges Faktum, daß kein deutscher Verleger mich will (selbst wenn ich
kein Honorar beanspruche) — Vielleicht bringt es diese kleine Streitschrift zu
Wege, daß man ein paar Exemplare meiner älteren Schriften kauft" (ebd.,
S. 113 f., Z. 30-40). 500 Thaler entsprachen 1500 Mark - und ungefähr diese
Summe hatte N. für die Drucklegung des nur für Freunde gedachten 4. Teiles
von Za, der Neuausgabe von FW (1887) sowie von JGB aufwenden müssen
(Schaberg 2002, 208). Dazu sollte dann am 30. 01. 1888 eine Rechnung von
Naumann für GM folgen: „Die Herstellungskosten der ,Genealogie' betragen
Mark 580.00; dieselben verhalten sich, wie die Anzahl der Bogen, zu ,Jenseits
von Gut und Böse' circa wie 2 : 3, welches Verhältniß Sie gewiß schon erwartet
nach. Vielleicht bringt sie das zu wege, die Aufmerksamkeit auf jenes Buch zu
lenken: obschon sie gewiß nicht in dieser Absicht entstanden ist. — Meine Bitte
ist, den Druck derselben umgehend zu beginnen; Ausstattung, Typen, Pa-
pier, Zahl der Exemplare — Alles exakt wie bei ,Jenseits': so daß diese Ab-
handlung wirklich als Fortsetzung von jenem ,Jenseits' auch äußerlich sich
ausnimmt." (KSB 8/KGB III 5, Nr. 877, S. 111, Z. 4-12). Erhalten hat Naumann
hier offensichtlich erst das noch unvollständige Manuskript der späteren Ers-
ten Abhandlung - und noch ohne Hinweis darauf, dass bald eine Zweite Ab-
handlung folgen werde. Offensichtlich sollte Naumann einfach mit dem Satz
beginnen, ungeachtet der Frage nach dem Gesamtumfang des Werks. Interes-
sant ist aber vor allem, wie entschieden N. das neue Werk an JGB anzubinden
versuchte - ein Motiv, das seine Äußerungen zu GM fortan stetig begleiten
sollte (vgl. z. B. N. an Ernst Wilhelm Fritzsch, 20. 08. 1887, KSB 8/KGB III 5,
Nr. 894, S. 132, Z. 34-44). N. scheint eine Fürsorgepflicht seinen eigenen Tex-
ten gegenüber empfunden zu haben, zumal sie, wie JGB nach N.s Urteil, kei-
neswegs die gebührende Beachtung und Aufmerksamkeit fanden, von nen-
nenswerten Absatzzahlen ganz zu schweigen.
Die neue „kleine Streitschrift" sollte jedenfalls, wie es gegenüber Köselitz
am 18. 07. 1887 heißt, „das Problem meines letzten Buchs, wie mir scheint,
recht vor die Augen" bringen: „alle Welt hat sich beklagt, daß man ,mich
nicht verstehe', und die verkauften ca. 100 Exemplare gaben mir's recht hand-
greiflich zu verstehn, daß man ,mich nicht verstehe'" (KSB 8/KGB III 5, Nr. 878,
S. 112, Z. 26-30). Der Brief stellt weiter die finanzielle Erfolglosigkeit des
Schriftstellers N. heraus (der sich seine Publikationstätigkeit nur leisten konn-
te, weil er aus Basel nach wie vor eine ansehnliche Pension für seine längst
aufgegebene Professur erhielt): „Denken Sie, ich habe ca. 500 Thaler Druck-
kosten in den letzten 3 Jahren gehabt — kein Honorar, wie sich von selbst
versteht — und dies in meinem 43ten Jahre, nachdem ich 15 Bücher herausge-
geben habe! Mehr noch: nach genauer Revue aller überhaupt in Betracht kom-
menden Verleger und vielen äußerst peinlichen Verhandlungen ergiebt sich als
strenges Faktum, daß kein deutscher Verleger mich will (selbst wenn ich
kein Honorar beanspruche) — Vielleicht bringt es diese kleine Streitschrift zu
Wege, daß man ein paar Exemplare meiner älteren Schriften kauft" (ebd.,
S. 113 f., Z. 30-40). 500 Thaler entsprachen 1500 Mark - und ungefähr diese
Summe hatte N. für die Drucklegung des nur für Freunde gedachten 4. Teiles
von Za, der Neuausgabe von FW (1887) sowie von JGB aufwenden müssen
(Schaberg 2002, 208). Dazu sollte dann am 30. 01. 1888 eine Rechnung von
Naumann für GM folgen: „Die Herstellungskosten der ,Genealogie' betragen
Mark 580.00; dieselben verhalten sich, wie die Anzahl der Bogen, zu ,Jenseits
von Gut und Böse' circa wie 2 : 3, welches Verhältniß Sie gewiß schon erwartet