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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1925, 11. Abhandlung): Magmatische Hebungen: mit besonderer Berücksichtigung von Calabrien — Berlin, Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.43392#0013
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Magmatische Hebungen.

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äußeren Erdkruste auf die Orts- und Volumenänderungen
der Magmen; gleichgültig, ob die Volumenänderungen
örtlich Schrumpfungen oder Schwellungen waren. Auch
aus örtlichen Schrumpfungen, die ich gar nicht bestreite,
darf man noch nicht auf eine Schrumpfung der Gesamt-
erde und noch viel weniger auf eine Gewölbespannung
der äußeren Erdkruste schließen.
Ich verlasse nun diese allgemeinen Betrachtungen und gehe zu
den besonderen Beobachtungen über, die mich jetzt von neuem dazu
bringen, auf die schon mehrmals von mir behandelte Frage einzugehen.
In diesem Frühjahr hatte ich dank einer Unterstützung der Not-
gemeinschaft der deutschen Wissenschaftx) endlich einmal Gelegenheit,
Süditalien südlich von Pästuni und einen Teil von Sizilien 2 Monate
lang zu durchwandern. Mein ursprüngliches Hauptziel war dabei die
Lösung der Frage gewesen, ob die kristallinen Massive der Sila, der
Küstenkette (catena litorale, bei Philippson, Das fernste Italien S. 138,
Kette von Paola), der Serra, des Aspromonte und des Peloritanischen
Gebirges zum Systeme der variskischen Gebirge West- und Mittel-
europas gehören, wie das De Lorenzo annimmt.* 2) Aber sehr bald
wurde an Ort und Stelle meine Aufmerksamkeit auf ein anderes, schon
oft in der Literatur behandeltes Problem gerichtet, nämlich auf die
Entstehung der riesigen Terrassen (Aufschüttungs- und Abtragungs-
flächen) welche diese Massive umgürten. Ich hoffe auf diese Frage
und auf andere, die damit in Verbindung stehen, in einer späteren Arbeit
ausführlicher eingehen zu können. Heute sei es mir gestattet, schon
kurz einige Hauptpunkte herauszugreifen und zu skizzieren.
Bevor ich das aber tue, ist es meine Pflicht, hervorzuheben, daß
es mir nur dadurch möglich war, in so kurzer Zeit zu einer’ klaren Vor-
stellung von den Verhältnissen und Problemen zu kommen, weil eine
sehr umfangreiche Literatur darüber vorliegt. Vor allen Dingen muß
ich hier dankbar der leider zum Teil vergriffenen Karten in 1:100 000
der italienischen geologischen Landesaufnahme, der leider ebenfalls ver-
griffenen Übersichtskarte Calabriens von Cortese in 1:500 000 und
dessen Buch „Descrizione geologica della Calabria“ gedenken.3) Was Cor-
tese, Novarese, Aighino, Viola und G. Di-Stefano durch ihre unter sehr
schwierigen Verhältnissen erfolgten Aufnahmen (1881—1891) geleistet
9 Ich spreche den Leitern der Notgemeinschaft und ihren Beratern dafür
den aufrichtigsten Dank aus.
2) Geologia e Geografia fisica dell’ Italia meridionale. 1904. S. 40 u. 226.
3) Memorie descrittive della carta geologica d’Italia Bd, IX. 1895. Hier
sehr viel ältere Literatur.
 
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