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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1925, 11. Abhandlung): Magmatische Hebungen: mit besonderer Berücksichtigung von Calabrien — Berlin, Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.43392#0018
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18

Wilhelm Salomon:

Mir bleibt hier nur die Möglichkeit einer aktiven Hebung
des Landes aus ganz anderen Ursachen. Nun sind die gehobenen
Massive von sinkenden Krustenschollen umgeben, Tyrrhenis, Adria,
Ionisches und afrikanisches Meer, wobei es gleichgültig ist, ob man
einzelne dieser Senkungsgebiete etwa als dauernd im Sinken begriffene
Geosynklinalen (Adria Kossmat) j) ansieht oder als plötzlich nieder-
brechende Krustenteile. Wir haben also zwei Möglichkeiten der Er-
klärung. 1. Die niedersinkenden oder niederbrechenden Schollen tauchen
immer tiefer in den säkularflüssigen Untergrund ein und zwingen diesen
zur Strömung unter die stehenbleibenden Schollen. 2. Strömungen des
säkularflüssigen Untergrundes aus unbekannten Ursachen führen Massen
unter der Tyrrhenis und den anderen Senkungsgebieten weg und treffen
sich unter den aufsteigenden Schollen. Das Wegströmen erzeugt das
Niedersinken und Niederbrechen. — Gegen die erste Anschauung ist
der Einwand gemacht worden, daß das spezifische Gewicht der festen
oberen Erdkruste geringer sei als das der unterlagernden säkular-
flüssigen Massen. Daher könne ein Einsinken, ganz abgesehen von
der enormen Viskosität der Unterlage nicht stattfinden. Man ver-
wechselt dabei aber „Untersinken“ und „Einsinken“. Das letztere ist
selbst bei größerem spezifischem Gewicht der Unterlage nicht nur mög-
lich, sondern notwendig. (Man vergleiche Eis und Holz in Wasser.)
Daß auch ein Untersinken stattfinden kann, hat Daly sehr einleuchtend
in seiner wichtigen Abhandlung „The Mechanics of igneous intrusion“
gezeigt. (Am. Journ. of Sc. XV 1903, XVI 1903, XXVI 1908.
Ser. IV. Denn darauf beruht seine ganze, sicher für viele Fälle gültige
Hypothese vom „overhead stoping“, die ich mit „Platztauschhypothese“
übersetzt habe.
Mögliche Ursachen für ein Strömen der säkularflüssigen Massen
sind von Kossmat angegeben worden. Indessen könnte man es für
unwahrscheinlich erklären, daß solche Strömungen von allen Seiten
her unter das süditalienische Festland und unter Sizilien geführt haben

retos die Terrassen Capris mit den einzelnen Abschnitten der Diluvialperiode
zu parallelisieren (S. 255). Gegenüber auf der Sorrentiner Seite der Halbinsel
von Salerno gibt Rovereto 4 Terrassen bei 30, 50, 140 und 230 m Höhe an,
die nicht mit den calabrischen stimmen. In seinen „Forme della Terra“
(Bd. I. Hoepli, Mailand 1923) will er die Terrassen des Mittelmeeres auf eusta-
tische Bewegungen zurückführen (S. 203). In seiner Tabelle auf S. 216 — 217
unterscheidet er 5 quartäre Terrassen. Er sucht sie auch hier und auf S. 221
mit den Eiszeiten zu parallesieren.
*) Die Beziehungen des südosteuropäischen Gebirgsbaues zur Alpentektonik.
Geol. Rundschau XV, 1924, S. 256—257. Dort auch ältere Literatur.
 
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