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Jost, Ludwig; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1927, 13. Abhandlung): Elektrische Potentialdifferenzen an der Einzelzelle — Berlin, Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.43541#0007
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Elektrische Potentialdifferenzen an der Einzelzelle.

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c) 0.001 KCl/0.1 KCl 486 mm; also verdünnte Lösung + 52 MV,
nach einer Stunde 493 „ ; „ ,, ,, + 32 ,,
d) 0.1 KCl/0.1 KCl 515 „ ;
Elektroden am Schluß 512 mm.
Der Effekt ist also annähernd reversibel.

Ein zweiter Versuch sei noch angeführt, um eine Vorstellung zu geben
von der Dauer der Potentialdifferenz bei dauernder Konzentrations-
differenz in der Flüssigkeit, die die beiden Zellenden umgab, zugleich
auch von den Unterschieden zwischen den einzelnen Internodien einer

Pflanze. Abb. 2 stellt

graphisch die Ergebnisse
dar, die am Internodium
1, 3,5, 9 und 13 erhalten
wurden. Es zeigt sich,
daß allgemein sofort
nach Anbringen der Kon-
zentrationsdifferenz ein
hoher negativer Aus-
schlag eintritt, der dann
rasch zurückgeht und
mit kleinen Schwankun-
gen eine Stunde lang sich
auf einer gewissen Höhe
hält. Während die Inter-

Fig. 2. Konzentrationseffekt (KCl 0.1/KC1 0.01)
von fünf Internodien einer Chara. Abszisse: Zeit


nodien 1, 5, 9 fast gleiche
Werte ergeben, ist 3
durch besonders hohe,
das älteste (13) durch be-
sonders niedere Aus-
schläge gekennzeichnet.

in Minuten. Ordinaten: Millivolt.
. Internodium 1 (jüngstes)
- (ganz oben) Internodium 3
-Internodium 5
- (Mitte) Internodium 9
- (ganz unten) Internodium 13

Von den übrigen Versuchen sei nur gesagt, daß sie + 40, -j- 28, 4- 26,
12, + 8 Millivolt bei 0.01 gegen 0.1 KCl. ergaben. Die Versuche zeigen
also allgemein, daß die konzentrierte Lösung Negativität erzeugt, und daß
diese zunächst zu hoch ausfällt, so daß dem ersten Ausschlag stets ein Zu-
rückgehen folgt. Die Werte sind aber weit entfernt von einer Gleichmäßig-
keit; doch weiß man ja z. B. vom Verwundungseffekt beim Apfel, daß dieser
nach Sorten und Individuen auch weit auseinandergehende Werte ergibt .
Für den Konzentrationseftekt hat Beutner nur bei Ficus über mehrere

Blätter berichtet, und da hat er überall sehr ähnliche Zahlen erhalten.
Wurde die Konzentrationsdifferenz an derselben Zelle gesteigert,
so nahm auch die Potentialdifferenz zu, z. B. KCl 0.01 gegen 0.1 + 8;
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