Elektrische Potentialdifferenzen an der Einzelzelle.
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weiteren Stunde aus. Es sei noch bemerkt, daß die Zelle noch völlig gesund aussah
und lebhaft strömte.
Ein Blick auf diese Kurven läßt noch erkennen, daß ähnlich wie
beim Konzentrationseffekt auch die Salzwirkung gewöhnlich übers Ziel
hinausschießt. Es folgt also dem ersten Ausschlag immer eine stärkere
oder schwächere rückläufige Bewegung. Wirklich konstante Werte frei-
lich wurden nicht erhalten. Ähnliches hat Höber bei Einwirkung der
Rhodansalze auf Muskeln beobachtet.
III. Die Wirkung von Nichtelektrolyten.
Beutner (S. 55) hat gezeigt, daß auch Nichtelektrolyte einen Kon-
zentrationseffekt geben, und zwar soll das nur für solche gelten, die
in die Zelle eindringen, während Zucker z. B. keinen Erfolg hat. An einem
Apfel waren zwischen 0.1 mol und 0.01 mol NaCl 92 MVolt gemessen.
Darauf wurde zu der 0.01 mol Lösung so viel Rohrzucker zugesetzt,
daß die Gesamtkonzentration etwas über 0.5 mol war. Die elektro-
motorische Kraft blieb völlig ungeändert.
„Ebenso wie Zucker verhalten sich — so schreibt Beutner S. 55 —
Harnstoff und Glyzerin, die durch die Zellwand nicht hindurchzugehen
vermögen.“ Gemeint ist vermutlich die Plasmahaut und nicht die
Zellwand; aber es ist bekannt, daß auch diese gerade für Glyzerin und
Harnstoff relativ leicht permeabel ist.
Andere Resultate erhielt Beutner mit Alkohol. Der Apfel be-
fand sich zwischen 0.1 und 0.001 NaCl und gab —119 MVolt. Nach
Zusatz von
5 °/0 Aethylalkohol zur Lösung 0.001 sank die Kraft auf — 117,
10% „ » » 0.001 „ „ „ „ -HO,
20% „ „ „ 0.001 „ „ „ „ - 99,
40%’ „ „ „ 0.001 „ „ „ „ - 83.
Der Alkohol hat die E. M. K. vermindert, er wirkt also negativie-
rend. Das Absinken ist wenigstens bei den niedrigen Alkoholkonzen-
trationen reversibel.
Die Versuche an Chara wurden in einfacherer Weise ausgeführt
als die Beutners, d. h. ohne die Komplikation durch den zweiseitigen
Salzzusatz. Die Charazelle wurde zwischen links Alkohol in Leitungs-
wasser und rechts reines Leitungswasser gebracht. Einige Beispiele:
Versuch 1.
2 % Alkohol; nach 2 Min. — 4 MV.; 4 Min. — 8; 12 Min. — 14; dann in
4% Alkohol nach 13 Min. — 16; langsam steigend; nach 31 Min. — 44; dann
in 8% Alkohol; sofort: — 48; 39 Min. — 60; dann in Wasser; nach 47 Min.
— 28; 61 Min. O; 66 Min. + 14.
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weiteren Stunde aus. Es sei noch bemerkt, daß die Zelle noch völlig gesund aussah
und lebhaft strömte.
Ein Blick auf diese Kurven läßt noch erkennen, daß ähnlich wie
beim Konzentrationseffekt auch die Salzwirkung gewöhnlich übers Ziel
hinausschießt. Es folgt also dem ersten Ausschlag immer eine stärkere
oder schwächere rückläufige Bewegung. Wirklich konstante Werte frei-
lich wurden nicht erhalten. Ähnliches hat Höber bei Einwirkung der
Rhodansalze auf Muskeln beobachtet.
III. Die Wirkung von Nichtelektrolyten.
Beutner (S. 55) hat gezeigt, daß auch Nichtelektrolyte einen Kon-
zentrationseffekt geben, und zwar soll das nur für solche gelten, die
in die Zelle eindringen, während Zucker z. B. keinen Erfolg hat. An einem
Apfel waren zwischen 0.1 mol und 0.01 mol NaCl 92 MVolt gemessen.
Darauf wurde zu der 0.01 mol Lösung so viel Rohrzucker zugesetzt,
daß die Gesamtkonzentration etwas über 0.5 mol war. Die elektro-
motorische Kraft blieb völlig ungeändert.
„Ebenso wie Zucker verhalten sich — so schreibt Beutner S. 55 —
Harnstoff und Glyzerin, die durch die Zellwand nicht hindurchzugehen
vermögen.“ Gemeint ist vermutlich die Plasmahaut und nicht die
Zellwand; aber es ist bekannt, daß auch diese gerade für Glyzerin und
Harnstoff relativ leicht permeabel ist.
Andere Resultate erhielt Beutner mit Alkohol. Der Apfel be-
fand sich zwischen 0.1 und 0.001 NaCl und gab —119 MVolt. Nach
Zusatz von
5 °/0 Aethylalkohol zur Lösung 0.001 sank die Kraft auf — 117,
10% „ » » 0.001 „ „ „ „ -HO,
20% „ „ „ 0.001 „ „ „ „ - 99,
40%’ „ „ „ 0.001 „ „ „ „ - 83.
Der Alkohol hat die E. M. K. vermindert, er wirkt also negativie-
rend. Das Absinken ist wenigstens bei den niedrigen Alkoholkonzen-
trationen reversibel.
Die Versuche an Chara wurden in einfacherer Weise ausgeführt
als die Beutners, d. h. ohne die Komplikation durch den zweiseitigen
Salzzusatz. Die Charazelle wurde zwischen links Alkohol in Leitungs-
wasser und rechts reines Leitungswasser gebracht. Einige Beispiele:
Versuch 1.
2 % Alkohol; nach 2 Min. — 4 MV.; 4 Min. — 8; 12 Min. — 14; dann in
4% Alkohol nach 13 Min. — 16; langsam steigend; nach 31 Min. — 44; dann
in 8% Alkohol; sofort: — 48; 39 Min. — 60; dann in Wasser; nach 47 Min.
— 28; 61 Min. O; 66 Min. + 14.