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Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 4. Abhandlung): Über die Kinzigitgneise von Schenkenzell und die Syenite vom Typ Erzenbach — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43750#0004
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4

Rudolf Wager : Kinzigitgneise von
in der Granitnähe“ (Kinzigtal) und sich anlehnend an den Umstand,
„daß die seit langem bekannten Kinzigite gerade diese Gneise
als häufige Einlagerungen charakterisieren“.
Die Eigenart der Struktur dieser Gesteine wird darin gesehen,
„daß der feldspätige Gemengteil nicht gewöhnlich lagenartig ver-
teilt, lagenartig angereichert und mit dem Glimmer zu einem
schieferig bis körnig-flaserigem Gemenge eng verwachsen ist,
sondern mehr in isometrischen Körnern auftritt, die durch ein
Glimmerzwischenmittel getrennt sind oder, wenn das Gestein
einigermaßen glimmerreich ist, wie in einer Matrix von Glimmer
stecken. Eine ähnliche Rolle wie der Glimmer spielt unter Um-
ständen der Quarz, sobald der Glimmer erheblich zurücktritt“.
Die Struktur ist „nur eine scheinbar granitische“, eher dagegen
„mit jener von grobkörnigen Hornfelsen zu vergleichen“.
Der bezeichnende Mineralbestand ist nach Sauer folgender:
bei den Feldspäten sind die größeren Individuen „fast stets nor-
maler Orthoklas, doch ist Plagioklas auch immer, aber in sehr
wechselnder Menge vorhanden“. Tiefbrauner Glimmer, nicht selten
grünliche Hornblende, reichlich Apatit in mikroskopischen Dimen-
sionen, Quarz, vereinzelt Cordierit setzen weiter das Gestein zu-
sammen. „Kleinschuppiger Graphit ist ein nicht seltener Über-
gemengteil, besonders in jener Zone der Kinzigitgneise, welche
nördlich von Schenkenzell von den zahlreichen Kinzigitlagern
durchschwärmt ist, während die entsprechenden Gneise der
anderen .. . Gebiete nur höchst selten einmal ein Graphitschüpp-
chen entdecken lassen“.
Auch Schalch machte 1895 mit kinzigitähnlichen Gneisen auf
Blatt Peterstal bekannt.
In den auf die SAUER’sche Begriffsfassung folgenden Arbeiten
zur geol. Landesaufnahme werden Kinzigitgneise und Kinzigite
jeweils zusammen behandelt. Thürach (1897) beschreibt sie als
Renchgneise in veränderter Beschaffenheit aus einem „Bereich,
in welchem in großer Zahl Granititgänge auftreten“. Typische Kin-
zigite kommen darin ebenfalls vor. In einer weiteren Mitteilung
(1897) macht dieser Autor Mitteilungen über die „Beziehungen
der Granititgänge zum Nordracher Turmalingranit und zu den
Kinzigitgneisen“, wobei „eine Art Umkristallisation“ von Rench-
gneisen, untergeordnet auch von Schapbachgneisen, zu Kinzigit-
gneisen „unter dem Einfluß der Graniteruption“ als Deutung
nahegelegt wird. 1901 beschreibt Thürach Kinzigitgneise — neben
 
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