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Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 4. Abhandlung): Über die Kinzigitgneise von Schenkenzell und die Syenite vom Typ Erzenbach — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43750#0016
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Rudolf Wager : Kinzigitgneise von

Helles Material in den Kinzigitgneisen.
Die vorstehende Beschreibung von Kinzigiten und Kinzigit-
gneisen umfaßt vorwiegend Typen, welche die in der ganzen
Schenkenzeller Zone vorkommenden Quarz-Feldspatgängchen und
-schnüre in nur sehr untergeordnetem Maß zeigen. Diese sind
aber in gewissem Grad als typisch für die Kinzigitgneiszone zu
bezeichnen. Schon Sauer (1913) betont für Granite und Syenite
„die wirklichen Injektionen und Lagergänge dieser Gesteine in
den Kinzigitgneisen. Für diese Form sind gewisse, nicht zu
glimmerarme Granite charakteristisch, die, ebenfalls wieder mit
einer deutlichen Parallelstruktur behaftet, nicht selten 1—2 Meter
mächtig, aber auch zu geringeren Dimensionen herabsinkend,
eine scheinbar regelmäßige Wechsellagerung mit den Gneisen
nachahmen, wobei im Querbruch bezeichnenderweise die tafel-
artigen Feldspäte mit ihren leistenförmigen Durchschnitten meist
in deutlichen Karlsbader Zwillingen parallel gelagert gut hervor-
treten.“ Auch in der Karte sind dementsprechend große Areale
von Kinzigitgneis, „örtlich reich an granitischen und syenitischen
Injektionen“ ausgeschieden, wobei Sauer bemerkt: „im allge-
meinen überwiegen entschieden die ersteren.“
Für einen Teil dieser hellen (von Sauer generell als granitisch
aufgefaßten) Lagen darf wohl eine Deutung als anatektisch mobi-
lisiertes und vorwiegend // s in den Gneisen selbst wieder-
abgesetztes Material nahegelegt werden.
Mit ziemlicher Sicherheit gilt das für etwas granulitisch an-
mutende Gängchen, die sich durch spärliche Führung von Granat
auszeichnen. In der Mineralführung und -anordnung ist weiter
bemerkenswert, daß die Quarze sich leicht bandartig // den Gang-
wänden erstrecken können, ferner die wirre Lage der Biotitschüpp-
chen, die etwas zerfressen aussehenden Plagioklase (z. T. auch
mit fleckig eingelagerten Orthoklaspartien), die unregelmäßige
Führung eines gelegentlich feinperthitischen Alkalifeldspats, die
spärliche Graphit-, Granat-, Apatit- und Zirkonführung.
Man darf wohl damit rechnen, daß diese Gängchen auch hier
— entsprechend den Furtwanger und Südschwarzwälder Bei-
spielen — gemischt zu denken sind aus Mineralbeständen, die teil-
weise dem umgebenden Grundgewebe (Graphit, Granat, Zirkon,
Apatit, Biotit, wahrscheinlich auch z. T. Plagioklas und etwas
Quarz) und teilweise den zugewanderten, in der Umgebung ana-
 
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