Metadaten

Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 4. Abhandlung): Über die Kinzigitgneise von Schenkenzell und die Syenite vom Typ Erzenbach — Heidelberg, 1938

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43750#0015
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Schenkenzell und Syenite von Erzenbach

15

dern als Schapbach- und Renchgneise betrachtet wurden. Die
Tatsache, daß die Zuweisung von Gesteinen zu den drei Gneis-
typen, wie auch zu den Syeniten, und die Grenzführung auf den
beiden Blättern — beide sind von Sauer kartiert — verschieden
ist, macht die Schwierigkeiten besonders klar.
Es wurden hier nur wenige Proben von solchen Rench- und
Schapbachgneisen näher untersucht.
Probe von Vortal, 100m nördlich vom Zusammenfluß
Kaltenbrunnerbach-Kinzig; auf Blatt Schenkenzell als Renchgneis
kartiert, auf Blatt Alpirsbach an der Grenze Kinzigitgneis/Schap-
bachgneis liegend.
Nach makroskopischem Befund handelt es sich um einen
Schapbachtyp mit nicht ganz spärlicher Orthitführung. Im Schliff-
bild deuten sich die Struktureigentümlichkeiten der Kinzigitgneise
an: die rundliche Form der Feldspäte und ihrer Umhüllung durch
Biotite (Abb. 8). Mineralbestand des etwa x/2 mm-körnigen
Gefüges: Quarz, in kleinen, etwas lagig angeordneten Korn-
komplexen ; leicht undulös; rundliche Körner als Einschlüsse in
Feldspäten spärlich. Alkalifeldspat scheint zu fehlen. Plagioklas,
39—43 % An, selten leicht zonar, meist feinlamelliert, oft seri-
zitisch getrübt. Biotit, wenig zu Lagen zusammentretend, aber
zu etwa 3/4 in s eingeregelt. Braune Farben. Selten chloritisch
zersetzt. Zirkon spärlich; Erz; Apatit spärlich; Calcit, mit Chlorit
vergesellschaftet (nach ?Mineral), wenig häufig. Orthit als einige
mm lange Individuen oder als Aggregate kleinerer Körner, nicht
selten.
Quantitative Zusammensetzung ist in Fig. 3 angegeben.
Probe von Vortal, Straße bei der Einmündung des Kloster-
bachs in die Kinzig. Auf Blatt Schenkenzell als Renchgneis, auf
Blatt Alpirsbach als Schapbachgneis kartiert.
Makroskopisch sieht das Gestein zwar nicht ganz typisch wie
ein Kinzigitgneis aus, es erinnert jedoch noch etwas an Typen
desselben mit stärkerer heller Imbibition. Auch im Schliffbild
sieht das Gestein Kinzigitgneisen ähnlich durch die Anordnung
der Biotite um die Feldspäte herum. Bemerkenswert sind die
spärliche Führung von Granat, die Zersetzungsprodukte nach
Cordierit und die gelegentlichen größeren Apatite.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften