Metadaten

Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 4. Abhandlung): Über die Kinzigitgneise von Schenkenzell und die Syenite vom Typ Erzenbach — Heidelberg, 1938

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43750#0006
License: Free access  - all rights reserved
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
6

Rudolf Wager : Kinzigitgneise von
stallinen Schiefer“ (1907) finden sie sich unter den Kata-Granat-
gneisen: „Da sie in der Nähe größerer Granitmassen aufzutreten
pflegen, ist Kontaktwirkung bei ihnen meist recht wahrscheinlich“.
Entsprechend findet sich die Bezeichnung auch auf Gesteine
außerhalb des Schwarzwaldes übertragen.
Varistische Beispiele: Chelius beschrieb Odenwälder Kinzigite
— zwischen Schiefer und Gabbro liegend —; für sie „liegt die
Vermutung nahe, daß das Eruptivgestein an der Neubildung teil-
genommen hat“. Im niederösterreichischen Waldviertel sind mehr-
fach Kinzigitgneise beschrieben; sie werden i. a. als Tektonite
angesehen, welche der Metamorphose durch granitische Intrusionen
unterworfen wurden (z. B.: Riedel 1930). Nach Beschreibungen
und in der Heidelberger Sammlung vorliegenden Handstücken
sind solche Vorkommen jedoch nur bedingt mit den Schwarz-
wälder Kinzigitgneisen vergleichbar; meist scheint die typische
Struktur zu fehlen.
Als Beispiel aus den Alpiden sei auf die von Andreatta
(1935) beschriebenen Kinzigite hingewiesen. Es handelt sich um
granoblastische bis mylonitische Gesteine, welche Granat und Dis-
then, jedoch keinen Graphit führen und als polymetamorph über-
prägt angesehen werden. Auch hier besteht kaum die Möglichkeit
des Vergleichs mit den Schwarzwälder Vorkommen.
Aus den Svekofenniden macht Backlund (1937) in seiner
zusammenfassenden Bearbeitung auf regional verbreitete, nach
ihm z. T. als Kinzigite zu bezeichnende Cordieritgranatgneise auf-
merksam, welche in homogene Cordieritgranatgranite übergehen.
Die PEHRMANN’sche genaue Behandlung von solchen Gesteinen
(siehe Backlund 1937) läßt nur im Mineralbestand (jedoch kein
Graphit; Vorkommen von Mikroklin) gewisse Ähnlichkeiten sehen,
kaum jedoch in der Struktur.
Diese ziemlich willkürlich ausgewählten Beispiele zeigen, daß
— greift man auf die ursprüngliche Definition von Kinzigit und
Kinzigitgneis durch Mineralbestand und Struktur durch Sauer
zurück — es offen bleiben muß, inwieweit entsprechende Typen
außerhalb des Schwarzwaldes vorkommen.
Das Verbreitungsgebiet von Kinzigitgneisen nach der Auffas-
sung der Landesaufnahme zeigen die Blätter 1 : 25000 Alpirsbach,
Oberwolfach-Schenkenzell, Hornberg-Schiltach, Haslach, Zell a. H.,
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften