Schenkenzell und Syenite von Erzenbach
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Hälfte der Fläche im Schliff auf Einschlüsse kommen, während
kleinere Körner in der Regel nur wenige Einschlüsse zeigen. Es
handelt sich um folgende Mineralien: Quarz, meist Einzelkörner,
rundlich oder schlauchförmig, leicht undulös; Biotite, meist rund-
liche Körner; Plagioklase, etwa 40% An (also etwa dem son-
stigen Gestein entsprechend); Haufwerk von kleinen ?Rutilnadeln
(vgl. Sauer 1895). Wegen der quantitativen Zusammensetzung des
Einschlußgewebes in Granat vgl. Fig. 3.
Das seit Hebenstreit und Sauer als Graphit bezeichnete
Mineral ist fleckig im Gestein verteilt; gelegentlich findet es sich
auffällig gehäuft mit Biotit zusammen oder in der Nähe von
Granat. Meist leistenförmig. Wenn in Feldspäten eingeschlossen,
dann dünne Hülle von nicht näher bestimmbarem Mineral von
geringer Licht- und Doppelbrechung. Bei stärkster Vergrößerung
und intensiver Beleuchtung dunkelnelkenbraun durchsichtig, offen-
bar nicht ganz homo¬
gen gebaut. Im An¬
schliff etwa die für
Graphit typischen Ei¬
genschaften.
Zur weiteren Cha¬
rakterisierung wurden
von Herrn J. Ehlers
an isoliertem Material
(aus gepulvertem Ge¬
stein durch mehrfaches
Abtrennen mit Flüssigkeit von d = 2.37 gewonnen) Röntgenauf-
aufnahmen hergestellt (Fig. 4). Der Vergleich mit einem Diagramm
eines einwandfreien Graphits macht wahrscheinlich, daß es sich
bei dem Mineral aus dem Kinzigit wirklich um Graphit handelt5).
5) Von dem „Graphitoidgneis“ von Waldkirch (Rosenbusch 1899; vgl.
die Analysen anf S. 19) wurde das entsprechend behandelte kohlige Mineral
ebenfalls einer Röntgenaufnahme unterworfen. Das Diagramm könnte zu-
sammengesetzt gedacht werden aus Graphitlinien und denen eines mus-
kovitähnlichen Minerals. Bei der Feinheit der kohligen Pigmentierung ist
es denkbar, daß es sich um eine Verunreinigung des abgetrennten Pulvers
handelt. Nach Rosenbusch handelt es sich jedoch nicht wirklich um Graphit,
sondern um eine zwar überwiegend aus C, aber auch aus etwas N und
möglicherweise etwas H aufgebaute Substanz.
Die Dünnschliffe dieses Gesteins lassen erkennen, daß die kohlige
Substanz nicht in Form von Schüppchen auftritt (wie in den Kinzigiten),
sondern als feine Pigmentierung das gesamte Material durchsetzt. Auf
einzelnen Lagen und Klüften kommt eine ausgeprägte Anreicherung zu-
stande.
Graphit aus
Kinzigitgneis
" Graphitoid'aus
Gneis von Waldkirch
Vergleichs-
Graphit
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Hälfte der Fläche im Schliff auf Einschlüsse kommen, während
kleinere Körner in der Regel nur wenige Einschlüsse zeigen. Es
handelt sich um folgende Mineralien: Quarz, meist Einzelkörner,
rundlich oder schlauchförmig, leicht undulös; Biotite, meist rund-
liche Körner; Plagioklase, etwa 40% An (also etwa dem son-
stigen Gestein entsprechend); Haufwerk von kleinen ?Rutilnadeln
(vgl. Sauer 1895). Wegen der quantitativen Zusammensetzung des
Einschlußgewebes in Granat vgl. Fig. 3.
Das seit Hebenstreit und Sauer als Graphit bezeichnete
Mineral ist fleckig im Gestein verteilt; gelegentlich findet es sich
auffällig gehäuft mit Biotit zusammen oder in der Nähe von
Granat. Meist leistenförmig. Wenn in Feldspäten eingeschlossen,
dann dünne Hülle von nicht näher bestimmbarem Mineral von
geringer Licht- und Doppelbrechung. Bei stärkster Vergrößerung
und intensiver Beleuchtung dunkelnelkenbraun durchsichtig, offen-
bar nicht ganz homo¬
gen gebaut. Im An¬
schliff etwa die für
Graphit typischen Ei¬
genschaften.
Zur weiteren Cha¬
rakterisierung wurden
von Herrn J. Ehlers
an isoliertem Material
(aus gepulvertem Ge¬
stein durch mehrfaches
Abtrennen mit Flüssigkeit von d = 2.37 gewonnen) Röntgenauf-
aufnahmen hergestellt (Fig. 4). Der Vergleich mit einem Diagramm
eines einwandfreien Graphits macht wahrscheinlich, daß es sich
bei dem Mineral aus dem Kinzigit wirklich um Graphit handelt5).
5) Von dem „Graphitoidgneis“ von Waldkirch (Rosenbusch 1899; vgl.
die Analysen anf S. 19) wurde das entsprechend behandelte kohlige Mineral
ebenfalls einer Röntgenaufnahme unterworfen. Das Diagramm könnte zu-
sammengesetzt gedacht werden aus Graphitlinien und denen eines mus-
kovitähnlichen Minerals. Bei der Feinheit der kohligen Pigmentierung ist
es denkbar, daß es sich um eine Verunreinigung des abgetrennten Pulvers
handelt. Nach Rosenbusch handelt es sich jedoch nicht wirklich um Graphit,
sondern um eine zwar überwiegend aus C, aber auch aus etwas N und
möglicherweise etwas H aufgebaute Substanz.
Die Dünnschliffe dieses Gesteins lassen erkennen, daß die kohlige
Substanz nicht in Form von Schüppchen auftritt (wie in den Kinzigiten),
sondern als feine Pigmentierung das gesamte Material durchsetzt. Auf
einzelnen Lagen und Klüften kommt eine ausgeprägte Anreicherung zu-
stande.
Graphit aus
Kinzigitgneis
" Graphitoid'aus
Gneis von Waldkirch
Vergleichs-
Graphit