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Rudolf Wager : Kinzigitgneise von
indizieren, ohne diesem jedoch selbst ganz zu entsprechen (vgl.
die Integrationsanalyse, Fig. 3).
Inwieweit das ursprüngliche Gewebe bei partieller Anatexis
stofflich erfaßt wurde, läßt sich bei Schenkenzell eben so wenig wie
bei den bisher behandelten Schwarzwälder Beispielen festlegen.
Wahrscheinlich dürfte es sich um alle hellen Gefügegenossen
handeln. Es muß offen bleiben, ob die — gegenüber dem son-
stigen, ursprünglichen Gneisbestand basischeren und anatektisch
schwerer erfaßbaren — Amphibolite der Schenkenzeller Zone
einen Indikator für den Grad der Mobilisation abgeben können.
Ihr stofflicher Bestand scheint derselbe zu sein wie jener der
zum Vergleich herangezogenen Amphibolite aus Renchtypen (Be-
deutung der ausgeprägteren Pyroxenführung?). Andererseits ist
zu beobachten, daß bei ziemlich gut präkristallin geregelten Horn-
blendegefügen der Bestand an Plagioklas weitgehend ungeregelt
sein kann, was sich mit teilweiser anatektischer Lösung ohne
nachfolgende Abpressung deuten ließe.
Es ist nun zu überprüfen, ob die Graphitführung der Kinzigit-
gneise zu ihrer Deutung beitragen kann.
Von den vier möglichen Entstehungsarten des Graphits —
sedimentogen-organisch, sedimentogen-anorganisch, magmatisch,
metasomatisch — wurde für die Schwarzwälder Vorkommen schon
bei der alten geognostischen Aufnahme nur die erste herange-
zogen und nach einer gewissen Überprüfung durch Rosenbusch
auch durch die Autoren der geologischen Spezialkartierung still-
schweigend oder ausdrücklich beibehalten: entsprechend wurde
auch in der Graphitführung der Schenkenzeller Zone eine Erhaltung
von ursprünglich organischer Substanz gesehen.
Eine sedimentogen-anorganische Herkunft — C vorwiegend
aus Ca CO3 — wird für entsprechende Vorkommen z. B. in der
zusammenfassenden Darstellung von Laitakari erwogen, da gra-
phitführende Schichten auffällig oft mit kalkigen Schichten ver-
gesellschaftet sind. Nun finden sich in der Schenkenzeller Zone
auch kalkführende Gesteine eingeschaltet, jedoch in nur unbe-
deutender Menge. Immerhin ist die Tatsache bei der außerordent-
lichen Armut der Schwarzwälder Gneise an solchen Einlagerungen
beachtenswert. Zur Herleitung des Graphits erscheint jedoch ihre
Menge viel zu gering. Es müßten dabei auch erhebliche Mengen
von Ca verfügbar geworden sein; davon ist jedoch in den c-
Rudolf Wager : Kinzigitgneise von
indizieren, ohne diesem jedoch selbst ganz zu entsprechen (vgl.
die Integrationsanalyse, Fig. 3).
Inwieweit das ursprüngliche Gewebe bei partieller Anatexis
stofflich erfaßt wurde, läßt sich bei Schenkenzell eben so wenig wie
bei den bisher behandelten Schwarzwälder Beispielen festlegen.
Wahrscheinlich dürfte es sich um alle hellen Gefügegenossen
handeln. Es muß offen bleiben, ob die — gegenüber dem son-
stigen, ursprünglichen Gneisbestand basischeren und anatektisch
schwerer erfaßbaren — Amphibolite der Schenkenzeller Zone
einen Indikator für den Grad der Mobilisation abgeben können.
Ihr stofflicher Bestand scheint derselbe zu sein wie jener der
zum Vergleich herangezogenen Amphibolite aus Renchtypen (Be-
deutung der ausgeprägteren Pyroxenführung?). Andererseits ist
zu beobachten, daß bei ziemlich gut präkristallin geregelten Horn-
blendegefügen der Bestand an Plagioklas weitgehend ungeregelt
sein kann, was sich mit teilweiser anatektischer Lösung ohne
nachfolgende Abpressung deuten ließe.
Es ist nun zu überprüfen, ob die Graphitführung der Kinzigit-
gneise zu ihrer Deutung beitragen kann.
Von den vier möglichen Entstehungsarten des Graphits —
sedimentogen-organisch, sedimentogen-anorganisch, magmatisch,
metasomatisch — wurde für die Schwarzwälder Vorkommen schon
bei der alten geognostischen Aufnahme nur die erste herange-
zogen und nach einer gewissen Überprüfung durch Rosenbusch
auch durch die Autoren der geologischen Spezialkartierung still-
schweigend oder ausdrücklich beibehalten: entsprechend wurde
auch in der Graphitführung der Schenkenzeller Zone eine Erhaltung
von ursprünglich organischer Substanz gesehen.
Eine sedimentogen-anorganische Herkunft — C vorwiegend
aus Ca CO3 — wird für entsprechende Vorkommen z. B. in der
zusammenfassenden Darstellung von Laitakari erwogen, da gra-
phitführende Schichten auffällig oft mit kalkigen Schichten ver-
gesellschaftet sind. Nun finden sich in der Schenkenzeller Zone
auch kalkführende Gesteine eingeschaltet, jedoch in nur unbe-
deutender Menge. Immerhin ist die Tatsache bei der außerordent-
lichen Armut der Schwarzwälder Gneise an solchen Einlagerungen
beachtenswert. Zur Herleitung des Graphits erscheint jedoch ihre
Menge viel zu gering. Es müßten dabei auch erhebliche Mengen
von Ca verfügbar geworden sein; davon ist jedoch in den c-