Metadaten

Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 4. Abhandlung): Über die Kinzigitgneise von Schenkenzell und die Syenite vom Typ Erzenbach — Heidelberg, 1938

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43750#0048
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
48

Rudolf Wager : Kinzigitgneise von
gleichzeitiger Abpressung des mobilisierten hellen Materials ver-
blieben sind. Die helleren Typen entsprechen z. T. Gesteinen,
aus denen helles Material nicht in erheblichem Ausmaß abgeführt
worden ist, vorwiegend aber Restgeweben, welche wiederdurch-
tränkt und injiziert wurden durch helle Anteile, welche teils zu
dem an anderer Stelle abgepreßten palingen mobilisierten Mate-
rial, teils aber zum Schapbach-Schenkenzeller Granit gehören.
Die Ursache der partiellen Anatexis wird — außer in stärkerer
Durchbewegung — in thermischer Beeinflussung gesehen, welche
weniger von den Graniten (an welche schon Sauer und Rosen-
busch in dieser Hinsicht gedacht haben), als von den basischeren
Magmen der heute im Erzenbachtyp zusammengefaßten Gesteine
ausgegangen sein dürfte.
Das mobilisierte Material ist z. T. in den Kinzigitgneisen selbst
wieder zum Absatz gekommen; ein kleiner Teil davon ist vielleicht
in manche Syenite (Typ Frohnau) übergewandert.
Bei der Untersuchung der mit den Kinzigitgneisen räumlich
eng vergesellschafteten Syenite des Erzenbachtyps (im zweiten
Teil der Arbeit) ergab sich die Möglichkeit, diese in eine Reihe
zwischen zwei Extremtypen zu ordnen.
Für den einen Endtyp — Typ Frohnau — ergaben sich als
charakteristisch abnorm hohe An-Werte der Plagioklase und „poi-
kilitische“ Struktur (große Individuen von Alkalifeldspat und Quarz
enthalten sämtliche andern Gefügegenossen in vielen kleineren
Körnern eingeschlossen). Er wird als Mischgestein zwischen einem
basischeren Altbestand und einem später zugewanderten, alkali-
und kieselsäurereichen Bestand angesehen. Ersterer wird trotz
mancher Bedenken als zur varistischen Förderung gehörend an-
gesehen (es wird jedoch auch die Deutung als palingen mobili-
siertes Material erwogen); letzterer könnte vielleicht aus den
ursprünglichen Kinzigitgneisen hergeleitet werden.
Der andere Endtyp — Typ Elzach — hat nicht mehr so abnorm
hohe An-Werte und eine der gleichmäßig-körnigen sich nähernde
Struktur; er dürfte in den normalen varistischen magmatischen
Differentiationsverlauf einzupassen sein.
Gewisse Ganggranite sind eng mit den Syeniten vergesell-
schaftet, sie wurden deshalb beiläufig mit untersucht. Es handelt
sich um einen Typ, der bei sehr einheitlichem Aussehen auch
über das syenitische Verbreitungsgebiet hinaussreicht und typisch
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften