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Hattingberg, Immo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 10. Abhandlung): Sensibilitätsuntersuchungen an Kranken mit Schwellenverfahren: aus der Nervenabteilung der Medizinischen Klinik der Universität Freiburg i. Br — Heidelberg, 1939

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43768#0005
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an Kranken mit Schwellenverfahren 5
D) Der Funktionswandel. Folgerungen aus dem Umstimmungs- Seite
versuch über die Leistung sw eise des Hautsinnes .... 99
1. Die Gründe der Schwellenveränderlichkeit .... 100
2. Welche Ausgleichsmöglichkeiten können die Beständigkeit
der gestörten Sensibilität erhalten?.103
3. Die Bedeutung des Ortes der Schädigung für die Beständig-
keit der Schwelle.104
4. Die Bedeutung der Schwellenveränderlichkeit für die Tast-
agnosie .105
II. Die diagnostische Bedeutung der Schwellenunter¬
suchung .106

Einleitung.
Diese Arbeit soll ein Beitrag zur Begründung eines einheit-
lichen Schwellenverfahrens bei den Sensibilitätsuntersuchungen
an Kranken sein. Die Beschreibung stützt sich auf eine Erfahrung
an 217 Versuchspersonen, die ich im Verlauf von drei Jahren
selbst untersucht habe, und auf Selbstversuche nach einer Durch-
schneidung meines linken inneren Unterarmhautnerven.
Ich untersuchte die Veränderungen der Druck- und Schmerz-
schwelle mit kleinflächigen, geeichten Reizen und benützte die
Reizhaare und Stachelborsten, die v. Frey angegeben hat. Die
Verfahren, die von seiner Schule ausgearbeitet wurden, sind heute
auf diesem Gebiet als einzige sicher begründet und an Gesunden
erprobt.
Die Durchsicht des Schrifttums zeigt, daß die Ergebnisse der
Untersuchungen von Schwellenveränderungen bei Kranken im
Gegensatz zu den Ergebnissen am Gesunden sehr unübersichtlich
sind. Die Verfahren, die angewendet wurden, sind uneinheitlich und
die Ergebnisse daher widerspruchsvoll. Vergleicht man diese
Widersprüche, so ergibt sich die Forderung nach einheitlicher Un-
tersuchung an einer großen Krankenzahl. Denn die Bedingungen,
die das Ergebnis der Schwellenprüfung an Kranken beeinflussen,
sind so zahlreich, daß ein Einzelversuch nur sehr beschränkte
Deutung zuläßt.
Um die Möglichkeit eines zusammenfassenden Urteils zu ge-
winnen, wurden nur eigene Befunde und keine Ergebnisse von
Mitarbeitern verwertet und diese wurden durch zahlreiche Selbst-
versuche ergänzt. Die Auswahl der Kranken wurde unter mög-
lichst vielseitigen Gesichtspunkten getroffen, um die Grenzen der
 
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