16 Immo v. Hattingberg : Sensibilitätsuntersuchungeri
tiven Fällen Foerster’s neben der Rarefizierung auch Erhöhung
der Punktschwellen.
Bei den zentralen Erkrankungen ist das Bild der Schwellen-
erhöhung wenig untersucht. Hier macht sich die fehlende Ein-
heitlichkeit der Untersuchungsverfahren besonders ungünstig be-
merkbar. Kroll (38) untersuchte eine ausgewählte Gruppe von
Kranken, die Foerster operiert hatte, und bei denen der Ort
der Schädigung gesichert war.
Er nimmt aber als normale Dichte der Druckpunkte 30 an, ohne Be-
rücksichtigung der großen örtlichen Verschiedenheiten, und gibt die Dichte
der Schmerzpunkte mit 40—50 an. Er erklärt nicht, warum seine normale
Dichte der Druckpunkte an den wenigsten Stellen der Dichte der Tasthaare
entspricht. Eine Dichte von 26—28 Punkten am Unterschenkel nennt er
„rarefiziert“, während sich nach den Angaben VON Frey’s hier höchstens 10
finden. Man muß also annehmen, daß seine Punkte nicht mit dem glei-
chen Verfahren festgestellt wurden, das VON Frey ausgearbeitet hat.
Da er immer mit gesunden Stellen vergleicht und außerdem
seine Ergebnisse durch Untersuchung der sensiblen Chronaxie
stützt, gibt seine Arbeit wichtige Aufschlüsse. Er zeigt z. B., daß
seine (relative) Rarefizierung der Punkte auch bei Schädigungen
der Hinterstränge und der Hirnrinde zu beobachten ist, und daß
die Schmerzschwelle bei ausschließlicher Schädigung der Hinter-
stränge erhöht sein kann.
Andere Untersucher geben wieder die Schwelle nur in einem
einzigen Wert an, ohne die Dichte der Punkte und die Ver-
schiedenheit der Schwelle je nach Lage des Reizes zu berück-
sichtigen.
So benützt von Bagh (29, 53) eine Druckwage mit einer Holzpelotte
und gibt die Schwellenwerte in mg an, z. B. 50—100 mg am Unterarm.
Bei dieser Untersuchung kann eine Rarefizierung unbemerkt bleiben.
Koerner (51) bezeichnet als Schwellenwert diejenige Reizstärke, die un-
abhängig von der Punktlage überall überschwellig ist, sodaß „regelmäßige
Angaben“ bei beliebigem Aufsetzen erzielt werden. Wie unten zu zeigen
ist, ist dieser Wert zwar sehr wichtig, man muß bei diesem Verfahren
aber die angewendete Reizzahl und örtliche Verteilung des Reizes mit-
teilen und auch die Zahl der Empfindungen bei schwächeren Reizen berück-
sichtigen, wie das beim FRANZ’schen Verfahren geschieht.
Schon Head (45) und später Stein (46) fanden bei dem Ver-
such, die Schwelle bei zentralen Sensibilitätsstörungen zu bestim-
men und die Werte nachzukontrollieren, daß die Schwellen sich
während der Untersuchung oft sehr schnell ändern und nicht
reproduzierbar sind. Dieser Befund schien den Wert einer Schwel-
tiven Fällen Foerster’s neben der Rarefizierung auch Erhöhung
der Punktschwellen.
Bei den zentralen Erkrankungen ist das Bild der Schwellen-
erhöhung wenig untersucht. Hier macht sich die fehlende Ein-
heitlichkeit der Untersuchungsverfahren besonders ungünstig be-
merkbar. Kroll (38) untersuchte eine ausgewählte Gruppe von
Kranken, die Foerster operiert hatte, und bei denen der Ort
der Schädigung gesichert war.
Er nimmt aber als normale Dichte der Druckpunkte 30 an, ohne Be-
rücksichtigung der großen örtlichen Verschiedenheiten, und gibt die Dichte
der Schmerzpunkte mit 40—50 an. Er erklärt nicht, warum seine normale
Dichte der Druckpunkte an den wenigsten Stellen der Dichte der Tasthaare
entspricht. Eine Dichte von 26—28 Punkten am Unterschenkel nennt er
„rarefiziert“, während sich nach den Angaben VON Frey’s hier höchstens 10
finden. Man muß also annehmen, daß seine Punkte nicht mit dem glei-
chen Verfahren festgestellt wurden, das VON Frey ausgearbeitet hat.
Da er immer mit gesunden Stellen vergleicht und außerdem
seine Ergebnisse durch Untersuchung der sensiblen Chronaxie
stützt, gibt seine Arbeit wichtige Aufschlüsse. Er zeigt z. B., daß
seine (relative) Rarefizierung der Punkte auch bei Schädigungen
der Hinterstränge und der Hirnrinde zu beobachten ist, und daß
die Schmerzschwelle bei ausschließlicher Schädigung der Hinter-
stränge erhöht sein kann.
Andere Untersucher geben wieder die Schwelle nur in einem
einzigen Wert an, ohne die Dichte der Punkte und die Ver-
schiedenheit der Schwelle je nach Lage des Reizes zu berück-
sichtigen.
So benützt von Bagh (29, 53) eine Druckwage mit einer Holzpelotte
und gibt die Schwellenwerte in mg an, z. B. 50—100 mg am Unterarm.
Bei dieser Untersuchung kann eine Rarefizierung unbemerkt bleiben.
Koerner (51) bezeichnet als Schwellenwert diejenige Reizstärke, die un-
abhängig von der Punktlage überall überschwellig ist, sodaß „regelmäßige
Angaben“ bei beliebigem Aufsetzen erzielt werden. Wie unten zu zeigen
ist, ist dieser Wert zwar sehr wichtig, man muß bei diesem Verfahren
aber die angewendete Reizzahl und örtliche Verteilung des Reizes mit-
teilen und auch die Zahl der Empfindungen bei schwächeren Reizen berück-
sichtigen, wie das beim FRANZ’schen Verfahren geschieht.
Schon Head (45) und später Stein (46) fanden bei dem Ver-
such, die Schwelle bei zentralen Sensibilitätsstörungen zu bestim-
men und die Werte nachzukontrollieren, daß die Schwellen sich
während der Untersuchung oft sehr schnell ändern und nicht
reproduzierbar sind. Dieser Befund schien den Wert einer Schwel-