an Kranken mit Schwellenverfahren
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Für die Untersuchung der gestörten Sensibilität ergeben sich
aus diesen Tatsachen prinzipielle Folgerungen:
a) Die Bestimmung von Punktschwelle und Punktdichte nach
von Frey hat eine methodische Grenze. Sie ist dann erreicht,
wenn sich die Punkte nicht genügend von der Umgebung ab-
heben. Dann muß man sich mit dem statistischen Verfahren allein
begnügen.
b) Die Bestimmung von Punktdichte und Punktschwelle sollte
aber immer versucht werden, wenn man einen Einblick in die
Art einer Schädigung gewinnen will. Dazu ist das statistische
Verfahren allein ungenügend, denn es gibt kein Bild von der
Verteilung der Empfindlichkeit über die Fläche. Aus den Kurven
kann nicht abgelesen werden, ob eine Verarmung an Punkten
(Rarefizierung), eine Erhöhung ihrer Schwellen, eine Erhöhung
der Zwischenschwelle oder sogar eine Ermüdung der Empfindung
durch die Untersuchung vorliegt.
c) Das statistische Verfahren ist aber geeignet, auch geringe
Schwellenunterschiede zwischen zwei symmetrischen Hautstellen
objektiv anzuzeigen. Es kann immer da angewendet werden,
wo der Kranke fähig ist, einige Zeit aufzupassen.
4. Schwellenbestimmung beim Schmerzsinn.
Die Bestimmung von Dichte und Schwelle der Schmerzpunkte
ist viel schwieriger als die der Druckpunkte. Erstens liegen die
Punkte sehr dicht. Zweitens ist ihre schmerzempfindliche Fläche
viel kleiner. Schon die kleinste Änderung der Stichrichtung kann
die Schmerzempfindung aufheben. Drittens liegen die Schmerz-
punkte nicht in einer Ebene. Mit größeren Reizstärken trifft man
daher in den Zwischenräumen tiefer gelegene Punkte. Nach Strug-
hold (17) wird die Bestimmung der Punktdichte auf Flächen von
25 qmm mit einer Lupe vorgenommen. Schon beim Gesunden
ergibt die Nachprüfung einer festgestellten Dichte nach meiner
Erfahrung nur bei sehr guter Übung gleichbleibende Werte. Beim
Kranken ist diese Untersuchung nur dann ausführbar, wenn eine
deutliche Verarmung der Schmerzpunkte vorliegt.
Für die Schmerzschwelle wurde daher fast ausschließlich das
statistische Verfahren angewendet. Entsprechend der größeren
Dichte und der kleineren Fläche der Schmerzpunkte wurde als
Untersuchungsfläche eine Fläche von 25 qmm gewählt, wie es
auch Strughold angibt. Die Gesamtreizzahl wurde auf 36 fest-
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Für die Untersuchung der gestörten Sensibilität ergeben sich
aus diesen Tatsachen prinzipielle Folgerungen:
a) Die Bestimmung von Punktschwelle und Punktdichte nach
von Frey hat eine methodische Grenze. Sie ist dann erreicht,
wenn sich die Punkte nicht genügend von der Umgebung ab-
heben. Dann muß man sich mit dem statistischen Verfahren allein
begnügen.
b) Die Bestimmung von Punktdichte und Punktschwelle sollte
aber immer versucht werden, wenn man einen Einblick in die
Art einer Schädigung gewinnen will. Dazu ist das statistische
Verfahren allein ungenügend, denn es gibt kein Bild von der
Verteilung der Empfindlichkeit über die Fläche. Aus den Kurven
kann nicht abgelesen werden, ob eine Verarmung an Punkten
(Rarefizierung), eine Erhöhung ihrer Schwellen, eine Erhöhung
der Zwischenschwelle oder sogar eine Ermüdung der Empfindung
durch die Untersuchung vorliegt.
c) Das statistische Verfahren ist aber geeignet, auch geringe
Schwellenunterschiede zwischen zwei symmetrischen Hautstellen
objektiv anzuzeigen. Es kann immer da angewendet werden,
wo der Kranke fähig ist, einige Zeit aufzupassen.
4. Schwellenbestimmung beim Schmerzsinn.
Die Bestimmung von Dichte und Schwelle der Schmerzpunkte
ist viel schwieriger als die der Druckpunkte. Erstens liegen die
Punkte sehr dicht. Zweitens ist ihre schmerzempfindliche Fläche
viel kleiner. Schon die kleinste Änderung der Stichrichtung kann
die Schmerzempfindung aufheben. Drittens liegen die Schmerz-
punkte nicht in einer Ebene. Mit größeren Reizstärken trifft man
daher in den Zwischenräumen tiefer gelegene Punkte. Nach Strug-
hold (17) wird die Bestimmung der Punktdichte auf Flächen von
25 qmm mit einer Lupe vorgenommen. Schon beim Gesunden
ergibt die Nachprüfung einer festgestellten Dichte nach meiner
Erfahrung nur bei sehr guter Übung gleichbleibende Werte. Beim
Kranken ist diese Untersuchung nur dann ausführbar, wenn eine
deutliche Verarmung der Schmerzpunkte vorliegt.
Für die Schmerzschwelle wurde daher fast ausschließlich das
statistische Verfahren angewendet. Entsprechend der größeren
Dichte und der kleineren Fläche der Schmerzpunkte wurde als
Untersuchungsfläche eine Fläche von 25 qmm gewählt, wie es
auch Strughold angibt. Die Gesamtreizzahl wurde auf 36 fest-