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Hattingberg, Immo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 10. Abhandlung): Sensibilitätsuntersuchungen an Kranken mit Schwellenverfahren: aus der Nervenabteilung der Medizinischen Klinik der Universität Freiburg i. Br — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43768#0040
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Immo v. Hattingberg: Sensibilitätsuntersuchungen

sehen 2 und 20 g/mm. In der Mitte der Störung ist vor der Regene-
ration mit Reizhaaren keine Empfindung auszulösen.
Man könnte den Einwand machen, daß es sich bei den Punkten mit
erhöhter Schwelle nicht um Druckpunkte handelt, sondern daß die Em-
pfindung durch die Erregung gesunder Nachbarpunkte zustande kommt.
Es erfordert Übung und wiederholte Vergleiche, um diese Möglichkeit aus-
zuschließen. In jedem Fall wurde festgestellt, ob in dem Zwischenraum
zwischen dem fraglichen Punkt und der Grenze die gleiche Reizstärke em-
pfunden wurde oder nicht. Nur wenn das nicht der Fall war, wurde das
Vorhandensein eines echten Sinnespunktes angenommen.
Dieser Befund wurde an vier Kranken unmittelbar nach der
Heilung von Hautwunden und in zwei Fällen, bei denen die
Regeneration selbst verfolgt werden konnte, bestätigt.
Von den sieben Sensibilitätsstörungen nach alten Hautnerven-
verletzungen wurde bei drei eine eingehende Schwellenbestimmung
vorgenommen. Bei ihnen lag die Verletzung 5, 11 bzw. 19 Jahre
zurück. Die Regeneration war also sicher beendet. Auch hier fand
sich keine reine Rarefizierung, sondern es gab außerdem immer
Punkte, deren Schwellen gegenüber der Vergleichsstelle deutlich
erhöht waren.
Abb. 8, Herr K. (Fall 176). Diagnose: Alte Ulnarisverletzung rechts. Un-
tersuchung an der Volarseite beider Handgelenke.

Abb. 8. Fall 176. Alte Ulnarisverletzung. Statistische Druckschwellen-
bestimmung. Abnehmende Reizstärken. Kreisstempel.


Der Kranke erlitt 1918 durch Scherbenschnitt eine Ulnarisverletzung
am rechten Handgelenk. Die Kraft und das Schmerzgefühl hatten sich ohne
Nervennaht völlig wieder hergestellt. Es war eine Hypaesthesie zurück-
geblieben.
 
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