an Kranken mit Schwellenverfahren
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sels abgrenzen. Wir können bei einiger Übung in solchen Fällen
ermitteln, ob grobe Aufmerksamkeitsstörungen oder eine organische
Veränderlichkeit den Wechsel hervorrufen. Ferner kann die sichere
Abgrenzung einer Sensibilitätsstörung, die in manchen Fällen für
die Behandlung ausschlaggebend ist, wenn sich diese Grenze
auffallend ändert, nur mit den Schwellenverfahren durchgeführt
werden. •
Die Übersicht über die Ergebnisse vermittelt ein Urteil darüber,
wie weit die Verfahren „objektiv“, d. h. von der Meinung der
Versuchsperson und des Versuchsleiters unabhängig sind. Sie
können es sein, wenn die Versuchsperson guten Willens ist. Sie
sind aber, wie jede Sensibilitätsprüfung, nicht geeignet zur Ent-
larvung von Simulanten. Wenn also z. B. eine „objektive Sen-
sibilitätsstörung“ besteht, deren Schwere vom Kranken überbetont
wird, so können die Schwellenverfahren niemals das wirkliche
Maß der Störung ermitteln.
Wenn man nun über diese allgemeinen Möglichkeiten hinaus
fragt, ob die Schwellenuntersuchungen sichere Merkmale für den
Ort einer Schädigung liefern, so ist eine Einschränkung der Er-
wartungen notwendig. Wir erwarten z. B. von dem Babinsky-
sehen Zeichen, daß es wirklich nur bei Pyramidenstörungen auf-
tritt, und von der elektrischen Entartungsreaktion, daß sie mit
Sicherheit die Schädigung im peripheren motorischen Neuron an-
zeigt. Liefert die Schwellenuntersuchung solche sichere Zeichen?
Das Ergebnis der Versuche ist in dieser Frage zunächst ein
kritisches. Die Folge der verfeinerten Verfahren ist, daß sich die
großen Linien und scharfen Konturen in fließende Übergänge
aufzulösen scheinen.
Während die Dissoziation der Empfindungsstörungen bei den
Hinterstrang- bzw. Vorderseitenstrangschädigungen bei oberfläch-
licher Untersuchung vollständig zu sein scheint, deckt die Schwellen-
prüfung bei der Syringomyelie Drucksinnstörungen, bei den Hin-
terstrangläsionen Schmerzstörungen auf.
Wenn man erwarten konnte, daß die Rarefizierung ein Merk-
mal peripherer Schädigung, die Erhöhung der Punktschwelle ein
Zeichen höher gelegener Schädigung wäre, so ergab die wieder-
holte Untersuchung Schwellenerhöhung nach Hautnervenverletzung
und Rarefizierung bei reinen Rindenschädigungen. Das gleiche
Ergebnis zeigten die Um Stimmungsversuche bei den verschiedenen
Krankheiten. Wenn auch die Schwellenveränderlichkeit bei den
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sels abgrenzen. Wir können bei einiger Übung in solchen Fällen
ermitteln, ob grobe Aufmerksamkeitsstörungen oder eine organische
Veränderlichkeit den Wechsel hervorrufen. Ferner kann die sichere
Abgrenzung einer Sensibilitätsstörung, die in manchen Fällen für
die Behandlung ausschlaggebend ist, wenn sich diese Grenze
auffallend ändert, nur mit den Schwellenverfahren durchgeführt
werden. •
Die Übersicht über die Ergebnisse vermittelt ein Urteil darüber,
wie weit die Verfahren „objektiv“, d. h. von der Meinung der
Versuchsperson und des Versuchsleiters unabhängig sind. Sie
können es sein, wenn die Versuchsperson guten Willens ist. Sie
sind aber, wie jede Sensibilitätsprüfung, nicht geeignet zur Ent-
larvung von Simulanten. Wenn also z. B. eine „objektive Sen-
sibilitätsstörung“ besteht, deren Schwere vom Kranken überbetont
wird, so können die Schwellenverfahren niemals das wirkliche
Maß der Störung ermitteln.
Wenn man nun über diese allgemeinen Möglichkeiten hinaus
fragt, ob die Schwellenuntersuchungen sichere Merkmale für den
Ort einer Schädigung liefern, so ist eine Einschränkung der Er-
wartungen notwendig. Wir erwarten z. B. von dem Babinsky-
sehen Zeichen, daß es wirklich nur bei Pyramidenstörungen auf-
tritt, und von der elektrischen Entartungsreaktion, daß sie mit
Sicherheit die Schädigung im peripheren motorischen Neuron an-
zeigt. Liefert die Schwellenuntersuchung solche sichere Zeichen?
Das Ergebnis der Versuche ist in dieser Frage zunächst ein
kritisches. Die Folge der verfeinerten Verfahren ist, daß sich die
großen Linien und scharfen Konturen in fließende Übergänge
aufzulösen scheinen.
Während die Dissoziation der Empfindungsstörungen bei den
Hinterstrang- bzw. Vorderseitenstrangschädigungen bei oberfläch-
licher Untersuchung vollständig zu sein scheint, deckt die Schwellen-
prüfung bei der Syringomyelie Drucksinnstörungen, bei den Hin-
terstrangläsionen Schmerzstörungen auf.
Wenn man erwarten konnte, daß die Rarefizierung ein Merk-
mal peripherer Schädigung, die Erhöhung der Punktschwelle ein
Zeichen höher gelegener Schädigung wäre, so ergab die wieder-
holte Untersuchung Schwellenerhöhung nach Hautnervenverletzung
und Rarefizierung bei reinen Rindenschädigungen. Das gleiche
Ergebnis zeigten die Um Stimmungsversuche bei den verschiedenen
Krankheiten. Wenn auch die Schwellenveränderlichkeit bei den