Die Rolle der Anatexis
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rung der Körner im Gefüge; geschah diese Fixierung als rein
statische Endkristallisationsphase und zwar als Ausklang der Be-
wegung selbst, das heißt also durch „metamorphe Erstarrung“
im Sinne von Eskola, oder als Blastese mit Hiatus gegen vor-
hergehende Durchbewegungsvorgänge? 23) Und ist denn das, was
jetzt geregelt vorliegt, dasselbe, was im vorhergehenden Stadium
geregelt wurde? Können nicht auch hier metasomatische Vor-
gänge eine Rolle gespielt haben?
b) Abstufungen der Paralleltextur in den Gneisen
und deren genetische Deutung.
Es lassen sich im Schwarzwald zwei Hauptgneistypen unter-
scheiden, die naturgemäß nicht scharf von einander getrennt sind:
1. Typus der mehr schieferigen Gneise: Die Parallel-
textur tritt in Form zusammenhängender, oft gewellter Biotitlagen
oder -strähnen deutlich hervor, sodaß ein ausgesprochen schiefe-
riger Bruch entsteht; Bewegungen gehen mehrfach auf den s-flächen
noch postkristallin weiter. Als ein Nebentypus können gewisse
weitverbreitete Cordieritgneise gelten, die sicher parakristallin ge-
regelt sind.
2. Typus der mehr massigen Gneise: Die Paralleltextur
ist durch eine Endkristallisationsphase überholt und „versteint“;
es fehlen die eigentlichen zusammenhängenden Flasern, es bleibt
eine nur relikt- bis palimpsestartig durchschimmernde, mehr
oder weniger deutlich entwickelte Andeutung von Paralleltextur
übrig, die einzelnen Glimmerblättchen liegen vorwiegend isoliert
und in verschiedenen Azimuten. Der Bruch ist meist massig und
nicht oder nur wenig abhängig von der Orientierung der s-flächen
oder etwaiger Lagenebenen.
Der genetische Unterschied beider Abarten liegt vorwiegend
im Grade der, sei es anatektisehen, sei es durch exogene Stoff-
zufuhr erzeugten metasomatischen Verfeldspatung, weniger im
Ausgangsmaterial als solchem. Typus 1 umschließt sicher viele
— vielleicht vorwiegend — „Renchgneise“, Typus 2 aber sowohl
stark verfeldspatete, „versteinte“ Renchgneise wie auch „Schap-
bachgneise“.
Spätere Untersuchungen im Felde werden zeigen müssen, ob
es möglich sein wird, an Stelle der bisherigen Gliederung eine
23) Dies nimmt z. B. Kranck für finnische Gesteine an (18).
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rung der Körner im Gefüge; geschah diese Fixierung als rein
statische Endkristallisationsphase und zwar als Ausklang der Be-
wegung selbst, das heißt also durch „metamorphe Erstarrung“
im Sinne von Eskola, oder als Blastese mit Hiatus gegen vor-
hergehende Durchbewegungsvorgänge? 23) Und ist denn das, was
jetzt geregelt vorliegt, dasselbe, was im vorhergehenden Stadium
geregelt wurde? Können nicht auch hier metasomatische Vor-
gänge eine Rolle gespielt haben?
b) Abstufungen der Paralleltextur in den Gneisen
und deren genetische Deutung.
Es lassen sich im Schwarzwald zwei Hauptgneistypen unter-
scheiden, die naturgemäß nicht scharf von einander getrennt sind:
1. Typus der mehr schieferigen Gneise: Die Parallel-
textur tritt in Form zusammenhängender, oft gewellter Biotitlagen
oder -strähnen deutlich hervor, sodaß ein ausgesprochen schiefe-
riger Bruch entsteht; Bewegungen gehen mehrfach auf den s-flächen
noch postkristallin weiter. Als ein Nebentypus können gewisse
weitverbreitete Cordieritgneise gelten, die sicher parakristallin ge-
regelt sind.
2. Typus der mehr massigen Gneise: Die Paralleltextur
ist durch eine Endkristallisationsphase überholt und „versteint“;
es fehlen die eigentlichen zusammenhängenden Flasern, es bleibt
eine nur relikt- bis palimpsestartig durchschimmernde, mehr
oder weniger deutlich entwickelte Andeutung von Paralleltextur
übrig, die einzelnen Glimmerblättchen liegen vorwiegend isoliert
und in verschiedenen Azimuten. Der Bruch ist meist massig und
nicht oder nur wenig abhängig von der Orientierung der s-flächen
oder etwaiger Lagenebenen.
Der genetische Unterschied beider Abarten liegt vorwiegend
im Grade der, sei es anatektisehen, sei es durch exogene Stoff-
zufuhr erzeugten metasomatischen Verfeldspatung, weniger im
Ausgangsmaterial als solchem. Typus 1 umschließt sicher viele
— vielleicht vorwiegend — „Renchgneise“, Typus 2 aber sowohl
stark verfeldspatete, „versteinte“ Renchgneise wie auch „Schap-
bachgneise“.
Spätere Untersuchungen im Felde werden zeigen müssen, ob
es möglich sein wird, an Stelle der bisherigen Gliederung eine
23) Dies nimmt z. B. Kranck für finnische Gesteine an (18).