Über Lichtemission und deren Erregung.
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Tafel (8. 8) zeigt am übersichtlichsten das Resultat der nun
überall durchgeführten Trennung des Momentan- und Dauer-
prozesses.
Wir bezeichnen den Momentanprozeß kurz mit m, den Dauer-
prozeß mit d. Ersterer ist äquivalent Fluoreszenz, letzterer licht-
erregter Phosphoreszenz. Auf die Tafel kommen wir zurück.
u-Erregung. — Ein weiteres, neues Resultat zeigte sich
bei Benutzung des Spektrums der Amalgamlampe, wo auch das
äußerste Ultraviolett bis 200 pp mitwirkt. Man findet da, daß
noch ein dritter Summand an der Gesamterregung einer Bande
durch eine beliebige Wellenlänge beteiligt ist, ein Summand,
welcher indessen nur bei sehr kurzen erregenden Wellenlängen
beträchtliche WWrte annimmt, dann aber sogar den Hauptteil der
ganzen Erregung ausmachen kann. Wir nennen diesen dritten
Erregungsprozeß den Ultraviolettprozeß oder kurz u-Prozeß. Man
bemerkt die Existenz des besonderen u-Prozesses, wenn man bei
spektraler Belichtung aufmerksam die Phosphorfläche betrachtend
abstrahiert von der völlig plötzlich an und abkiingenden Momen
tanerregung m und von der sehr langsam an- und abklingenden
Dauererregung d. Man sieht dann, daß außer diesen beiden und
über sie gelagert eine besondere dritte Erregung von mittlerer
Dauer vorhanden ist, deren Intensität groß ist im äußersten Ultra-
violett, gegen die längeren WWllen zu aber allmählich abnimmt
und im sichtbaren Violett unmerklich wird. Die als mittelgroß
bezeichnete Dauer dieser u-Erregung ist jedoch nicht einheitlich,
sondern sie wächst vom äußersten Ultraviolett, wo sie klein (aber
nicht unmerklich) ist, gegen die längeren WWllen zu. Dies er-
gibt den Eindruck, als ob bei Beginn einer Belichtung eine WWlle
Phosphoreszenzlichtes, vom ultravioletten Ende des Spektrums
herkommend, über die Phosphorfläche sich ergösse, hell an jenem
Ende einsetzend und allmählich, zuletzt sehr langsam und matt
bis gegen das Violett zu sich ausbreitend. Umgekehrt kommt
bei Schluß einer spektralen Belichtung die Dunkelheit des Ab-
klingens ebenfalls vom Ultraviolett her über den Phosphor, in
derselben Richtung und Abstufung sich weiter ausbreitend, wie
vorher die Erregung. Zuletzt, nach vollständigem Verklingen
der u-Erregung bleiben die d-Maxima allein noch nachleuchtend
übrig. Es gilt also auch für die je nach der erregenden Wellen-
länge verschiedene Dauer des u-Prozesses, wie früher (1904,
S. 281; für den d- und m-Prozeß schon bemerkt war, daß, was
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Tafel (8. 8) zeigt am übersichtlichsten das Resultat der nun
überall durchgeführten Trennung des Momentan- und Dauer-
prozesses.
Wir bezeichnen den Momentanprozeß kurz mit m, den Dauer-
prozeß mit d. Ersterer ist äquivalent Fluoreszenz, letzterer licht-
erregter Phosphoreszenz. Auf die Tafel kommen wir zurück.
u-Erregung. — Ein weiteres, neues Resultat zeigte sich
bei Benutzung des Spektrums der Amalgamlampe, wo auch das
äußerste Ultraviolett bis 200 pp mitwirkt. Man findet da, daß
noch ein dritter Summand an der Gesamterregung einer Bande
durch eine beliebige Wellenlänge beteiligt ist, ein Summand,
welcher indessen nur bei sehr kurzen erregenden Wellenlängen
beträchtliche WWrte annimmt, dann aber sogar den Hauptteil der
ganzen Erregung ausmachen kann. Wir nennen diesen dritten
Erregungsprozeß den Ultraviolettprozeß oder kurz u-Prozeß. Man
bemerkt die Existenz des besonderen u-Prozesses, wenn man bei
spektraler Belichtung aufmerksam die Phosphorfläche betrachtend
abstrahiert von der völlig plötzlich an und abkiingenden Momen
tanerregung m und von der sehr langsam an- und abklingenden
Dauererregung d. Man sieht dann, daß außer diesen beiden und
über sie gelagert eine besondere dritte Erregung von mittlerer
Dauer vorhanden ist, deren Intensität groß ist im äußersten Ultra-
violett, gegen die längeren WWllen zu aber allmählich abnimmt
und im sichtbaren Violett unmerklich wird. Die als mittelgroß
bezeichnete Dauer dieser u-Erregung ist jedoch nicht einheitlich,
sondern sie wächst vom äußersten Ultraviolett, wo sie klein (aber
nicht unmerklich) ist, gegen die längeren WWllen zu. Dies er-
gibt den Eindruck, als ob bei Beginn einer Belichtung eine WWlle
Phosphoreszenzlichtes, vom ultravioletten Ende des Spektrums
herkommend, über die Phosphorfläche sich ergösse, hell an jenem
Ende einsetzend und allmählich, zuletzt sehr langsam und matt
bis gegen das Violett zu sich ausbreitend. Umgekehrt kommt
bei Schluß einer spektralen Belichtung die Dunkelheit des Ab-
klingens ebenfalls vom Ultraviolett her über den Phosphor, in
derselben Richtung und Abstufung sich weiter ausbreitend, wie
vorher die Erregung. Zuletzt, nach vollständigem Verklingen
der u-Erregung bleiben die d-Maxima allein noch nachleuchtend
übrig. Es gilt also auch für die je nach der erregenden Wellen-
länge verschiedene Dauer des u-Prozesses, wie früher (1904,
S. 281; für den d- und m-Prozeß schon bemerkt war, daß, was