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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 3. Abhandlung): Über Lichtemission und deren Erregung — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37022#0024
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P.Lenard:

gab bei dem Streben, Vorstellungen zu haben, durch welche
die große Mannigfaltigkeit der Erscheinungen zu übersehen und
zu verstehen wäre. Ein solches Bild muß auf Mechanismen ein-
gehen, die zum Teil in dem Atom selber sich finden, und in-
sofern sind umgekehrt die 'Phosphoreszenzerscheinungen ein Ein-
gangstor zu weiterer Erkenntnis der Natur der Atome, worin
zunächst auch das Hauptinteresse unserer Untersuchungen liegt.
Obgleich man nun auch von anderer Seite her, nämlich durch
chemische Erfahrung und durch die Kathodenstrahlen Kennt-
nisse von den Atomen hat, so genügt doch gegenwärtig dies alles
noch nicht, um mehr als nur ganz probeweise Bilder machen
zu können. Immerhin wird man wohl nicht wesentlich ein-
fachere Bilder als die hier vorzubringenden von den behandelten
Vorgängen machen können, wenn man die Gesamtheit der be-
obachteten Erscheinungen umfassen wilk Ich gehe von den be-
reits (1904, S. 669) gemachten Anfängen aus. Möchten, wo ich
dabei an früher von mir eingeführte Vorstellungen zu fest halte,
weitere neue Tatsachen bald bessere Belehrung bringen.
Die d-Zentren (Phosphoreszenzze.ntren). — Diese
Emissionszentren des Dauerleuchtens, also die eigentlichen Phos-
phoreszenzzentren haben wir als Moleküle von der empirischen
Eormel (z. B.) CaxCuySz angesehen (1904, S. 670; 1909, S. 8).
Ihre Konstitution muß besonders raumbeanspruchend, sperrig
sein, und dies muß auch von den metallfreien, richtig, wie in
einem gut präparierten Phosphor beschaffenen Sulfiden gelten.^)
Um einen Anfang zu machen, können wir Ketten, z. B.:
— S -- Ca — S — Ca S —, welche ringförmig in sich ge-
schlossen sind, annehmen. Die Atome des Metalles (z. B. Cu)
nehmen wir an die S-Atome dieser Ketten gruppiert und durch
Nebenvalenzstellen der letzteren Atome festgehalten an. Nun
fanden wir, daß es zweifach verschiedene CäCu-d-Zentren gehen
muß. Nämlich erstens für die verschiedenen Banden (a, ß, y)
des Cu die a-, ß-, y-d-Zentren, und zweitens für jede Bande
(z. B. a) noch die verschiedenen Zentrenarten cuh, cuh, <wE. Wir
nehmen an, daß die Unterschiede der Banden (ct, ß, y) in der
Zahl der Valenzen des Metallatoms liegen, welche bei der Bin-
dung an das S-Atom betätigt sind, also z. B.:

13) p. LENARU und V. KLATT, & -PW&, 12, p. 439. 1903.
 
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