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Joh. Koenigsberger und Jos. Kutschewski:
bei der elektrostatischen Ablenkung meist ein dunkler Zwischen-
raum neutralen und positiven Fleck trennt, während das Band vom
positiven Maximum sich nach außen erstreckt. Analoge Erschei-
nungen erhält man, wenn man elektrostatische und magnetische
Felder in geeigneter Weise hintereinander aufstellt. Das bedeutet,
daß ein Teil der positiven Strahlen je nach den Drucken entweder
im Entladungsraum oder Beobachtungsraum oder beiden sein mv
vergrößert, dagegen mv- verkleinert hat.
Das kann, wie man leicht sieht, nur dadurch erklärt werden,
daß eine Anlagerung von Masse stattfindet; denn dann muß mW
gleich oder kleiner werden, während ohne Widerspruch gegen
das Prinzip von der Erhaltung der Energie mv größer werden
könnte. Damit wäre die ursprüngliche Hypothese von J. STARKW)
und von G. MiE^) bestätigt. Der Vorgang wäre ähnlich wie der-
jenige, welchen A. BECKERiQ und H. BAERWALD an langsamen
negativen Elektrizitätsträgern beobachtet haben. Die banal-
st ra) den würden also in ihrem Verhalten diesen näher stehen
als den a-Strahlen. Wie der Widerspruch zwischen diesen Be-
obachtungen und denen von W. WiEN und J. J. THOMSON zu
erklären isl, können wir vorläufig nur hypothetisch andeuten.
W. WiEN hat bei höheren Drucken, wobei die positiven Strahlen
im Beobachtungsraum sehr erheblich in leuchtende neutrale um-
wandeln konnten, gemessen als wir und hat alle, auch die
ganz langsam bewegten positiven Träger, elektrometrisch auf-
gefangen und vielleicht auch mit langsameren Kanalstrahlen ge-
arbeitet. J. J. THOMSON hat die Drncke und die Längen der Röhren
nicht angegeben; vielleicht werden bei seinen Versuchsbedin-
gungen auch schwerere positive Teile gebildet und gelangen in
den Beobachtungsraum, wo sie durch Zusammenstöße eine
kleinere Geschwindigkeit erlangen und dadurch leichter ablenk-
bar werden. Auch das Kathodenmaterial mag von Einfluß sein.
Der neutrale Teil der Kanalstrahlen von J. J. THOMSON hat viel-
leicht auch eine größere Geschwindigkeit besessen als der unsere.
8. Eber das Verhalten des Quecksilberdampfes und
die Einheit der positiven Elektrizität. J. J. THOMSON hat
zuerst darauf hingewiesen, daß in den Kanalstrahlen unabhängig
davon, in welchem Gas sie entstehen, stets Teile zu finden sind,
13) J. STARK, P/M/3. Z/., t/, p. 583, 1903.
ii) G. MiE, PA//3., -Zd, p. 669, 1901.
13) A. IlECKER U. H. BAERWALD, PP^CT*. //<?/(/. ü/c. UÜ33., 1909, 1. Abh.
Joh. Koenigsberger und Jos. Kutschewski:
bei der elektrostatischen Ablenkung meist ein dunkler Zwischen-
raum neutralen und positiven Fleck trennt, während das Band vom
positiven Maximum sich nach außen erstreckt. Analoge Erschei-
nungen erhält man, wenn man elektrostatische und magnetische
Felder in geeigneter Weise hintereinander aufstellt. Das bedeutet,
daß ein Teil der positiven Strahlen je nach den Drucken entweder
im Entladungsraum oder Beobachtungsraum oder beiden sein mv
vergrößert, dagegen mv- verkleinert hat.
Das kann, wie man leicht sieht, nur dadurch erklärt werden,
daß eine Anlagerung von Masse stattfindet; denn dann muß mW
gleich oder kleiner werden, während ohne Widerspruch gegen
das Prinzip von der Erhaltung der Energie mv größer werden
könnte. Damit wäre die ursprüngliche Hypothese von J. STARKW)
und von G. MiE^) bestätigt. Der Vorgang wäre ähnlich wie der-
jenige, welchen A. BECKERiQ und H. BAERWALD an langsamen
negativen Elektrizitätsträgern beobachtet haben. Die banal-
st ra) den würden also in ihrem Verhalten diesen näher stehen
als den a-Strahlen. Wie der Widerspruch zwischen diesen Be-
obachtungen und denen von W. WiEN und J. J. THOMSON zu
erklären isl, können wir vorläufig nur hypothetisch andeuten.
W. WiEN hat bei höheren Drucken, wobei die positiven Strahlen
im Beobachtungsraum sehr erheblich in leuchtende neutrale um-
wandeln konnten, gemessen als wir und hat alle, auch die
ganz langsam bewegten positiven Träger, elektrometrisch auf-
gefangen und vielleicht auch mit langsameren Kanalstrahlen ge-
arbeitet. J. J. THOMSON hat die Drncke und die Längen der Röhren
nicht angegeben; vielleicht werden bei seinen Versuchsbedin-
gungen auch schwerere positive Teile gebildet und gelangen in
den Beobachtungsraum, wo sie durch Zusammenstöße eine
kleinere Geschwindigkeit erlangen und dadurch leichter ablenk-
bar werden. Auch das Kathodenmaterial mag von Einfluß sein.
Der neutrale Teil der Kanalstrahlen von J. J. THOMSON hat viel-
leicht auch eine größere Geschwindigkeit besessen als der unsere.
8. Eber das Verhalten des Quecksilberdampfes und
die Einheit der positiven Elektrizität. J. J. THOMSON hat
zuerst darauf hingewiesen, daß in den Kanalstrahlen unabhängig
davon, in welchem Gas sie entstehen, stets Teile zu finden sind,
13) J. STARK, P/M/3. Z/., t/, p. 583, 1903.
ii) G. MiE, PA//3., -Zd, p. 669, 1901.
13) A. IlECKER U. H. BAERWALD, PP^CT*. //<?/(/. ü/c. UÜ33., 1909, 1. Abh.