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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 19. Abhandlung): Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37378#0021
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Absolute Messung der Energieaufspeicherung bei Phosphoren. (A. 19) 21
Was die Dauerzentren der anderen Banden, außer
GaBix, anlangt, so kommt hier die allgemeine Erfahrung in Be-
tracht, daß die Emission eines Phosphors um so mehr auf eine
einzige Bande —die ,,Hauptbande", hier GaBix — sich beschränkt,
je weniger Metall er enthält. Es ist also anzunehmen, daß durch
die Benutzung geringer Metallgehalte die anderen Banden von
selber ausgeschaltet waren. Für die Banden ß und y sowie für die
gelbgrüne Bande wurde übrigens direkt aus der Farbe des Leuchtens
bei hoher Temperatur bzw. im Kältebad konstatiert, daß sie im
Vergleich zu x nur sehr schwach vorhanden waren (vgl. Fußnote
32), und für die Bande v hatten die Beobachtungen mit Farb-
filtern dasselbe gezeigt*^). Wir dürfen daher annehmen, daß die
Ausschaltung der fremden Banden durch die Benützung geringer
Bi-Gehalte genügend erreicht war.
Kein Verbleiben von Metallatomen im Füllmaterial
bei geringem Metallgehalt. — Was den zweiten fraglichen
Punkt (b oben) anlangt, so ist es nach dem soeben gewonnenen
Resultat — daß nämlich bei der Bereitung des Phosphors nur
CaBix-d-Zentren und keine der anderen möglichen phosphoreszenz-
fähigen wismuthaltigen Atomgruppen sich bilden — von vorn-
herein unwahrscheinlich, daß überhaupt Bi-Atome in anderen
Zustand übergehen, wenn kein Uberschuß von Bi vorhanden ist.
Hiermit ist auch in vollkommener Übereinstimmung, daß die
Lichtsumme des Phosphors, also die Zahl der gebildeten CaBixd-
Zentren einfach proportional dem Bi-Gehalt ansteigt, solange
derselbe gering ist (,,Abklingung" S. 29). Außerdem haben wir
bereits die auf eine große Zahl von Tatsachen gestützte Vorstellung
ausgebildet, daß die der Hauptbande entsprechenden Zentren-
moleküle größter Dauer (aus welchen durch Anlagerung von Bi die
fertigen GaBix-d-Zentren entstehen) erheblichen räumlichen Umfang
und große Wirkungssphäre haben (mit dem Durchmesser von etwa
0,000014 mm), innerhalb deren sie alle Bi-Atome bei der Prä-
paration binden und also für das Leuchten in der Hauptbande
nutzbar macherW), so daß unbenutzte Metallatome im Füllmaterial

4°) Siehe ,,Abklingung" S. 25.
44) ,,Abklingung" S. 33—35 und 40—45. Den dort zusammengestellten
Gründen für die Annahme stark raumbeanspruchender Struktur der Phos-
phoreszenzzentren großer Dauer kann noch die Druckzerstörbarkeit dieser
Zentren hinzugefügt werden, aus welcher auch zuerst auf jene Struktur
geschlossen worden ist (P. LENARD u. V. KLATT, Ann. d. Phys. 12, S. 439,
 
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