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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 13. Abhandlung): Lichtabsorption und Energieverhältnisse bei der Phosphoreszenz: Theorie der Anklingung — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37436#0004
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4(A. 13)

P. Lenard:

Pressung feinen Pulvers zwischen Spiegelglasplattenb Die Schicht-
dicke, meist ca. 0.1 mm, war dabei durch zwei Stücke planen
Deckglases gegeben, die ebenfalls zwischen die Spiegelglasplatten
gelegt waren und zugleich seitliche Begrenzung der Phosphor-
schicht bildeten. Die obere Spiegelglasplatte wurde nach Her-
stellung der Schicht meist fortgenommen, sodaß die Schicht nach
oben frei an die Luft grenzte; sie durfte dann allerdings nur in
horizontaler Lage benutzt werden. Die Flächengröße der Schicht
war meist ca. 20.25 muH, an der unteren Seite durch ein schwarzes
Papierdiaphragma auf 15.17 muH abgeblendet.
Die Schicht lag horizontal vor der lichtelektrischen Kamera
(s. Lichtsummen); das Licht fiel vertikal von oben durch dieselbe
und wurde dann von einem unter 45° gestellten Spiegel in die Ka-
mera geworfen, sodaß der durch die Schicht gegangene Anteil ge-
messenwerdenkonnte. Außer diesem Meßlicht, um dessen Absorption
im Phosphor es sich handelt, konnte nach Belieben noch sowohl
erregendes als auch auslöschendes Licht von oben auf den Phosphor
geworfen werden, ersteres direkt von oben, letzteres sowie das Meß-
licht mit Hilfe von Spiegeln. Es konnte also die Phosphorschicht nach
Belieben, und ohne eine sonstige Änderung zu erfahren, abwechselnd
in den erregten und in den ausgelöschten (vollkommen unerregten)
Zustand gebracht werden, sodaß einwandfreie Vergleichungen der
Lichtabsorption in diesen beiden Zuständen möglich waren.
Das Meß licht war stets nahe monochromatisch; es kam aus
einem gradsichtigen Spektralapparat; Lichtquelle war dabei ein
Nernstfaden, dessen Bild von einem Kondensor auf den Spalt ge-
worfen wurde; eine Skala gestattete die Einstellung beliebiger
Wellenlängen^. Manchmal wurde auch das Licht einzelner Linien
des Quecksilberspektrums benutzt.
1 Die weit dünneren, geschlemmten Schichten, welche bei Untersuchung
der Lichtsummen so vortreffliche Dienste geleistet hatten, erwiesen sich für
den gegenwärtigen Zweck weniger brauchbar; denn es kommt hier darauf
an, daß die einzelnen Flächenelemente der Schicht ganz oder nahezu
gleiche Durchlässigkeit aufweisen, was bei allen folgenden Absorptions-
messungen Voraussetzung sein wird; die Dicke der Schicht muß daher hier
schon ein beträchtliches Multiplum der Korngröße des Materials sein. Alle
hier benutzten Schichten wurden vorher in durchfallendem, intensivem Lichte
geprüft; sie mußten dabei möglichst über die ganze Fläche gleichmäßig
durchscheinend und frei von Rissen oder Poren sein.
2 Nach der Breite der in der Bildebene des Spektrums angebrachten
Blendung war das Meßlicht stets aus einem Spektralbezirk zusammengesetzt,
dessen Breite von ca. 8 im Violett bei zu ca. 30 gg. im Gelb variierte.
 
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