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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 13. Abhandlung): Lichtabsorption und Energieverhältnisse bei der Phosphoreszenz: Theorie der Anklingung — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37436#0044
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44 (A. 13)

P. Lenard:

Bei den anderen Phosphoren ergeben sich weit größere — zum
Teil mehr als 100 mal so große — absorbierende Querschnitte
pro Zentrum, als soeben für CaBitx berechnet. Man sieht dies
unmittelbar aus Tab. V; denn die absorbierenden Querschnitte e
pro Erg Lichtsumme gelten im Rohen^ auch pro Zentrum.
Was die für die auslöschende Absorption in Betracht kommenden
Querschnitte anlangt, so sind dieselben auf die Zahl der aufgespei-
cherten lichtelektrischen Elektronen zu beziehen, denn die Aus-
löschung besteht in der Rückkehr dieser Elektronen und die aus-
löschende Absorption verschwindet mit dieser Rückkehr. Da die
mit einem aufgespeicherten Elektron verbundene Lichtsumme
= 1 Lichtquant, d. i. in dem bei CaBi<x untersuchtem Falle (X-
445 gg) 4,44-10"^ Erg ist, entspräche 1 Erg Lichtsumme 10^/4,44
aufgespeicherten Elektronen, also Einem solchen der absorbierende
Querschnitt 4,44-KW^<x, das ist (mit ex = 0,00004 cuA/Erg)
1,8-10"^ cnW was einer Kreisfläche von 0,8-10"^ cm Radius
entspricht, also etwas weniger als dem Querschnitt der gewöhn-
lichen Atome (z. B. des S-Atoms). Es mußte jedoch bei der aus-
löschenden Absorption der Querschnitt deßhalb viel zu klein be-
rechnet werden, weil bei der großen spektralen Breite des aus-
löschenden Bezirks keineswegs alle Zentren für jede Wellenlage
wirksam sein können. Dennoch ergeben sich die Querschnitte bei
den anderen Phosphoren (Tab. V) zum Teil viel größer — bis
über 100 mal so groß —, als der Atomquerschnitt. Es ist daher zu
konstatieren, daß auch bei der auslöschenden Absorption die ab-
sorbierenden Querschnitte der Zentren wesentlich über die Atom-
querschnitte hinausgehen.
Diese also zum Teil das 100 fache des Atomquerschnittes be-
tragenden, absorbierenden Querschnitte der Zentren haben wir

auch zu groß gefunden werden (vgl. S. 6,7). Inwieweit diese beiden entgegen-
gesetzt wirkenden Fehlerursachen sich kompensieren, entzieht sich für jetzt
der Beurteilung, doch ist dies gegenüber den sehr großen Querschnitten,
welche wir bei den anderen Phosphoren finden, für das oben folgende nicht
wesentlich. Es sei noch bemerkt, daß wir früher (Lichtsummen S. 41) die
lichtabsorbierenden Querschnitte bei CaBix viel größer geschätzt hatten, als
hier gefunden; es wurde jedoch damals totale Absorption (einschließlich der
im Füllmaterial) in Rechnung gesetzt (vgl. w. u.). Die damals gezogenen
Schlüsse sind aber dennoch aufrecht zu erhalten, wie das oben folgende zeigt.
i Es käme noch auf die bei den verschiedenen Wellenlängen etwas ver-
schiedene Größe der Lichtquanten und auf die bei den verschiedenen Banden
wohl nicht gleichen Elektronenzahlen pro Zentrum an.
 
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