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Lenard, Philipp [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 29. Abhandlung): Probleme komplexer Moleküle, 3: Oberflächenbeschaffenheit der Flüssigkeiten; Sitz elektrostatischer Ladung; Dampfkondensation — Heidelberg, 1914

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37452#0016
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16 (A. 29)

P. Lenard:

Variiertes Kation:

Elektrolyt
HsSOj
HNoi
EhSO.,
bezw.
KNO3
(NHüsSOj
bezw.
NH4NO,
CuSCü
ZnSO.,
MgSCü
NaNCü
L1NO3
Wanderungsgeschwin-
digkeit des Kations
320
65
64
49
46
46
44
33
Umkehr-
konzen-
tration
CHRISTIANSEN"^")
(Sulfate)
0,0007
0,005
0,004
0,001
0,003
0,01
-
(Nitrale, in PK)
0,05
0,05

0,1
0,2

Die zu erwartende Größenabstufung der negativen und
der positiven Träger bei Elektrolyten war bereits aus der
Oberflächenbeschaffenheit ersichtlich (S. 11).
Die Durchmesser der negativen Träger sind hiernach zwischen
kleinsten Werten, wie beim reinen Lösungsmittel, und einem Maxi-
mum zu erwarten, welches gleich ist dem Abstand der kationen-
reichen Schicht von der Oberfläche. Da dies weniger ist als Radius
der Wirkungssphäre, so sind also bei den Elektrolyten bemerkens-
werterweise die größten negativen Träger kleiner zu erwarten als
beim Lösungsmittel. Dies bestätigt sich auch aus Herrn AsELMANNs
Messungen, soweit dieselben durchgeführt sind^): Die kleinsten
negativen Träger bei 0,2prozentiger NaCl-Lösung waren etwa gleich
gewöhnlichen Gasträgern, die größten waren deutlich kleiner als
bei Wasser. Eine scharfe Grenze der Größen ist jedoch aus Herrn
AsELMANNs Versuchen nicht angebbar, wohl weil die negativen
Träger überhaupt nur in relativ kleiner Menge vorhanden waren:
etwa 50 mal weniger als beim Wasser. Letzteres hat seinen Grund
mindestens zum Teil darin, daß bei dem großen Überschuß der
positiven Träger und der geringen Größe der negativen sehr
viele Rekombinationen der letzteren mit den ersteren schon vor
der Messung stattgefunden haben mußten.
Die positiven Träger müssen nach der Struktur der Oberflä-
chenschicht das Resondere bieten, nicht kleiner sein zu können
als der Abstand der kationreichen Schicht von der Oberfläche,
während die obere Grenze ihrer Durchmesser gleich der Tiefe
33" Siehe Note 23 auf S. 15.
3p HNO3 gehört als flüchtige Substanz strenge genommen nicht hier-
her; es hat aber die Flüchtigkeit bei so kleinen Konzentrationen nur wenig
Einfluß (vgl. Abschn. E).
33) Neuberechnet nach Note 6.
 
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