10 (A. 4)
M. Trautz und A. Helmer:
Die Zeiten sind Minuten, die andern Zahlen bedeuten die Druck-
abnähme in mm Hg.
Diese Versuche zeigen besonders eindringlich, wie weit undefi-
nierbare Änderungen der Oberfläche Einfluß üben auf die Repro-
duzierbarkeit.
Faßt man die Einflüsse zusammen, die sich hinsichtlich der
Definiertheit der gemessenen Vorgänge geltend machen, so sind es:
Diffusion, Konvektion, Wandbeschaffenheit.
Die Frage, wieweit sie stören, ist durch die Beispiele beleuchtet.
Nur das Experiment konnte sie entscheiden, und hat dahin ent-
schieden, daß sie zwar im ganzen Temperaturgebiet einfache Be-
ziehungen trüben, aber nur in einem engen Intervall sie ganz zu-
zudecken scheinen.
Die Genauigkeit der Messungen selbst wird nach dem Gesagten
fast stets größer gewesen sein, als es der Definiertheit entsprach.
Die Reinheit der Ausgangsstoffe erreicht gewiß 99,5 Prozent.
Die absoluten Temperaturen waren auf + 0,10 genau abzulcsen.
Berücksichtigt man Trägheit der Fäden und des Glases, absolute
Skalenfehler, Temperaturfehler des Fadens, so bleibt doch sicher
noch eine Genauigkeit von -)- 0,3" bei tiefen, + 0,5" bei den höheren
Temperaturen. D. h. die Temperaturfehler erreichen etwa + 0,1
Prozent.
Die Drucke selbst waren zwar auf etwa + 0,2 Prozent Fehler
schlimmstenfalls zu messen. Aber da ihre Differenzen in die Rech-
nung eingehen, so rühren hierher die größten Fehler. Bei aus-
reichend kleinen Zeitintervallen läßt sich dieser Fehler natürlich be-
liebig groß machen. Ein Urteil über seinen Betrag in den einzelnen
Fällen erhält man, wenn man erwägt, daß der Fehler der einzelnen
Druckmessung etwa -F 0,1 bis + 0,2 mm betragen wird. Fehler
von 10 und 20 Prozent bei langsamer Reaktion werden daher bei
kleinen Intervallen Vorkommen und sie werden dann weit größer
sein, als entsprechend der Definiertheit erlaubt wäre. Das liegt
aber im Wesen der Reaktionsgeschwindigkeitsmessung überhaupt,
als einer Differenzmessung.
Die Zeitmessung wird sehr selten erhebliche Fehler enthalten,
doch werden sie immerhin unter Umständen einige Prozente er-
reichen können. Denn das Nachhinken des Manometers wird eine
genaue Koinzidenz um so mehr beeinträchtigen, je schneller die
Reaktion verläuft.
Die Genauigkeit der Rechnungsweise endlich ist mit um so
M. Trautz und A. Helmer:
Die Zeiten sind Minuten, die andern Zahlen bedeuten die Druck-
abnähme in mm Hg.
Diese Versuche zeigen besonders eindringlich, wie weit undefi-
nierbare Änderungen der Oberfläche Einfluß üben auf die Repro-
duzierbarkeit.
Faßt man die Einflüsse zusammen, die sich hinsichtlich der
Definiertheit der gemessenen Vorgänge geltend machen, so sind es:
Diffusion, Konvektion, Wandbeschaffenheit.
Die Frage, wieweit sie stören, ist durch die Beispiele beleuchtet.
Nur das Experiment konnte sie entscheiden, und hat dahin ent-
schieden, daß sie zwar im ganzen Temperaturgebiet einfache Be-
ziehungen trüben, aber nur in einem engen Intervall sie ganz zu-
zudecken scheinen.
Die Genauigkeit der Messungen selbst wird nach dem Gesagten
fast stets größer gewesen sein, als es der Definiertheit entsprach.
Die Reinheit der Ausgangsstoffe erreicht gewiß 99,5 Prozent.
Die absoluten Temperaturen waren auf + 0,10 genau abzulcsen.
Berücksichtigt man Trägheit der Fäden und des Glases, absolute
Skalenfehler, Temperaturfehler des Fadens, so bleibt doch sicher
noch eine Genauigkeit von -)- 0,3" bei tiefen, + 0,5" bei den höheren
Temperaturen. D. h. die Temperaturfehler erreichen etwa + 0,1
Prozent.
Die Drucke selbst waren zwar auf etwa + 0,2 Prozent Fehler
schlimmstenfalls zu messen. Aber da ihre Differenzen in die Rech-
nung eingehen, so rühren hierher die größten Fehler. Bei aus-
reichend kleinen Zeitintervallen läßt sich dieser Fehler natürlich be-
liebig groß machen. Ein Urteil über seinen Betrag in den einzelnen
Fällen erhält man, wenn man erwägt, daß der Fehler der einzelnen
Druckmessung etwa -F 0,1 bis + 0,2 mm betragen wird. Fehler
von 10 und 20 Prozent bei langsamer Reaktion werden daher bei
kleinen Intervallen Vorkommen und sie werden dann weit größer
sein, als entsprechend der Definiertheit erlaubt wäre. Das liegt
aber im Wesen der Reaktionsgeschwindigkeitsmessung überhaupt,
als einer Differenzmessung.
Die Zeitmessung wird sehr selten erhebliche Fehler enthalten,
doch werden sie immerhin unter Umständen einige Prozente er-
reichen können. Denn das Nachhinken des Manometers wird eine
genaue Koinzidenz um so mehr beeinträchtigen, je schneller die
Reaktion verläuft.
Die Genauigkeit der Rechnungsweise endlich ist mit um so