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MAX TRAUTZ :
Die kinetische Aufgabe, das Wesen der Reaktionskonstante zu
erkennen, gliedert sich in drei Teile: Zuerst wird Stoßzahl und
Stoßdauer der Molekeln behandelt. Das führt zu der Erkenntnis,
daß Reaktionen zwischen mehr als zwei Stücken auf einmal prak-
tisch nicht Vorkommen. Innermolekulare Geschehnisse werden der
Anschauung und Rechnung zugänglich gemacht. So ergibt sich
die Deutung, grundsätzliche und praktische Eerechnung von
lnKi- Diese Größe ist damit auch für mehratomige Gase
für den Chemiker kommen fast nur diese in Eetrachi —
allgemein mit ganz ausreichender Genauigkeit zu berechnen. Da-
mit ist die Gleichgewichtsisochore allgemein praktisch benutzbar
geworden.
Ein zweiter Abschnitt führt in den Mittelpunkt des neuen
Gedankenkreises, zur Wärmetönung. Sie wird analog dem Glied
T
/ (XCy)dT als eine Summe erkannt, anschaulich mechanisch und
o
elektrisch gedeutet und in ihrer Wirkung auf den chemischen Ele-
mentarprozeß durch Anziehungs- und Abstoßungs-Arbeiten oder
durch Aufnahme von Strahlung durch Resonanz erklärt, wobei mit
einer definierten Lockerung von Elektronen^^ gearbeitet
wird. Damit lernen wir die erste Theorie der Wärme tön ung
überhaupt kennen, die im Jahre 1910 mitgeteilt wurde und grund-
sätzlich wohl im wesentlichen erhalten bleiben wird.
Ein dritter Teil streift eine große Vereinfachung derjenigen
Glieder in der Geschwindigkeitskonstante, die spezifische Wärmen
enthalten. Deutet man nämlich die letzteren Größen in der Weise,
wie es unter den thermodynamischen Aufgaben geschildert wurde,
so kommt man zu einer Vereinfachung der Geschwindigkeitskon-
stante in Form und Deutung, die bisher auf keinem anderen Weg
zu erzielen war. So stützt sie rückwirkend die genannte Theorie
der spezifischen Wärmen.
Damit ist die kinetische Rehandlung soweit abgeschlossen,
als sie sich auf Vorgänge im Dunkeln bezieht.
Die Vorgänge im Licht sind erfolgreich nur dann zu erfor-
schen, wenn man die Reziehung zwischen Strahlung und Tempera-
tur der Körper kennt. Daher wird nunmehr das beide verknüpfende
Strahlungsgesetz abgeleitet. Hinweise auf den dabei einzuschlagen-
den Weg entnehmen wir den Ausdrücken für die chemische Reak-
tionsgeschwindigkeit. Dabei ergibt sich das PLANCKSche Strah-
lungsgesetz. Verknüpft man es abermals mit den Gesetzen der
MAX TRAUTZ :
Die kinetische Aufgabe, das Wesen der Reaktionskonstante zu
erkennen, gliedert sich in drei Teile: Zuerst wird Stoßzahl und
Stoßdauer der Molekeln behandelt. Das führt zu der Erkenntnis,
daß Reaktionen zwischen mehr als zwei Stücken auf einmal prak-
tisch nicht Vorkommen. Innermolekulare Geschehnisse werden der
Anschauung und Rechnung zugänglich gemacht. So ergibt sich
die Deutung, grundsätzliche und praktische Eerechnung von
lnKi- Diese Größe ist damit auch für mehratomige Gase
für den Chemiker kommen fast nur diese in Eetrachi —
allgemein mit ganz ausreichender Genauigkeit zu berechnen. Da-
mit ist die Gleichgewichtsisochore allgemein praktisch benutzbar
geworden.
Ein zweiter Abschnitt führt in den Mittelpunkt des neuen
Gedankenkreises, zur Wärmetönung. Sie wird analog dem Glied
T
/ (XCy)dT als eine Summe erkannt, anschaulich mechanisch und
o
elektrisch gedeutet und in ihrer Wirkung auf den chemischen Ele-
mentarprozeß durch Anziehungs- und Abstoßungs-Arbeiten oder
durch Aufnahme von Strahlung durch Resonanz erklärt, wobei mit
einer definierten Lockerung von Elektronen^^ gearbeitet
wird. Damit lernen wir die erste Theorie der Wärme tön ung
überhaupt kennen, die im Jahre 1910 mitgeteilt wurde und grund-
sätzlich wohl im wesentlichen erhalten bleiben wird.
Ein dritter Teil streift eine große Vereinfachung derjenigen
Glieder in der Geschwindigkeitskonstante, die spezifische Wärmen
enthalten. Deutet man nämlich die letzteren Größen in der Weise,
wie es unter den thermodynamischen Aufgaben geschildert wurde,
so kommt man zu einer Vereinfachung der Geschwindigkeitskon-
stante in Form und Deutung, die bisher auf keinem anderen Weg
zu erzielen war. So stützt sie rückwirkend die genannte Theorie
der spezifischen Wärmen.
Damit ist die kinetische Rehandlung soweit abgeschlossen,
als sie sich auf Vorgänge im Dunkeln bezieht.
Die Vorgänge im Licht sind erfolgreich nur dann zu erfor-
schen, wenn man die Reziehung zwischen Strahlung und Tempera-
tur der Körper kennt. Daher wird nunmehr das beide verknüpfende
Strahlungsgesetz abgeleitet. Hinweise auf den dabei einzuschlagen-
den Weg entnehmen wir den Ausdrücken für die chemische Reak-
tionsgeschwindigkeit. Dabei ergibt sich das PLANCKSche Strah-
lungsgesetz. Verknüpft man es abermals mit den Gesetzen der