Verlauf der chemischen Vorgänge im Dunkeln und im Licht. (A. 14) 9
Reaktionsgeschwindigkeit, so erhält man das Gesetz für alle photo-
chemischen Vorgänge. Damit ist dann auch der Anschluß an die
Quantentheorie vollzogen, ohne daß diese in allen ihren Teilen
vorausgesetzt wurde.
I. Die abnormen spezifischen Wärmen.
Wir deuten sie analog den abnormen Dampf dichten. Der
Unterschied wird nur darin liegen, daß letztere durch äußere
Dissoziation oder Polymerisation, erstere durch inneren Zerfall
oder innere Verfestigung der Molekel oder anders gesagt, durch
Isomerisation erklärt werden.
Die Dampfdichte eines chemisch einheitlichen Gases, also
das Verhältnis seiner Dichte zu der von Luft von gleichem Druck
und gleicher Temperatur hängt von den beiden letzteren Größen
nicht ab, ist konstant. Dies fordert die Molekulartheorie und die
Erfahrung hat es weitgehend bestätigt. Aber man kennt auch Aus-
nahmen, die sog. abnormen Dampfdichten, die von der Temperatur
abhängen. Solange, man allen Molekeln in einem Gas bei gegebe-
ner Temperatur denselben Zustand zuschreibt, also keine Ver-
teilung nach MAxwELLs Gesetz kennt, so muß man erwarten, daß
eine jede Molekelart ihre ganz bestimmte Zerfallstemperatur hat,
bei deren Erreichung sie plötzlich und vollkommen zerfällt. Ist
der Zerfall z. B. binär, so spränge danach die Alolekelzahl bei der
Zerfallstemperatur aufs doppelte. Trüge man die Molekelzahlen
als Ordinaten gegen die Temperaturen als Abszissen auf, so er-
hielte man danach für jede Molekelart eine Reihe von Strecken
parallel zur Abszissenachse, durch vertikale Sprünge voneinander
getrennt und im allgemeinen für höhere Temperaturen immer
höher belegen (bei endothermischen Zerfällen). Das höchste Stück
würde den freien Atomen zukommen.
Danach wäre also die Dampfdichte einer Molekelart konstant
und spränge auf einen anderen konstanten Wert bei jeder Ände-
rung der Molekelart, die von einer Änderung der Molekelzahl be-
gleitet ist.
Die Erfahrung aber zeigt stetige Übergänge zwischen den
Linienstücken. Dies deutet man bekanntlich seit Anbeginn durch die
Verschiedenheit der Zustände der einzelnen Molekeln in einem Gas
gegebener Temperatur. Die Zustände, wobei verschiedene Molekel-
Reaktionsgeschwindigkeit, so erhält man das Gesetz für alle photo-
chemischen Vorgänge. Damit ist dann auch der Anschluß an die
Quantentheorie vollzogen, ohne daß diese in allen ihren Teilen
vorausgesetzt wurde.
I. Die abnormen spezifischen Wärmen.
Wir deuten sie analog den abnormen Dampf dichten. Der
Unterschied wird nur darin liegen, daß letztere durch äußere
Dissoziation oder Polymerisation, erstere durch inneren Zerfall
oder innere Verfestigung der Molekel oder anders gesagt, durch
Isomerisation erklärt werden.
Die Dampfdichte eines chemisch einheitlichen Gases, also
das Verhältnis seiner Dichte zu der von Luft von gleichem Druck
und gleicher Temperatur hängt von den beiden letzteren Größen
nicht ab, ist konstant. Dies fordert die Molekulartheorie und die
Erfahrung hat es weitgehend bestätigt. Aber man kennt auch Aus-
nahmen, die sog. abnormen Dampfdichten, die von der Temperatur
abhängen. Solange, man allen Molekeln in einem Gas bei gegebe-
ner Temperatur denselben Zustand zuschreibt, also keine Ver-
teilung nach MAxwELLs Gesetz kennt, so muß man erwarten, daß
eine jede Molekelart ihre ganz bestimmte Zerfallstemperatur hat,
bei deren Erreichung sie plötzlich und vollkommen zerfällt. Ist
der Zerfall z. B. binär, so spränge danach die Alolekelzahl bei der
Zerfallstemperatur aufs doppelte. Trüge man die Molekelzahlen
als Ordinaten gegen die Temperaturen als Abszissen auf, so er-
hielte man danach für jede Molekelart eine Reihe von Strecken
parallel zur Abszissenachse, durch vertikale Sprünge voneinander
getrennt und im allgemeinen für höhere Temperaturen immer
höher belegen (bei endothermischen Zerfällen). Das höchste Stück
würde den freien Atomen zukommen.
Danach wäre also die Dampfdichte einer Molekelart konstant
und spränge auf einen anderen konstanten Wert bei jeder Ände-
rung der Molekelart, die von einer Änderung der Molekelzahl be-
gleitet ist.
Die Erfahrung aber zeigt stetige Übergänge zwischen den
Linienstücken. Dies deutet man bekanntlich seit Anbeginn durch die
Verschiedenheit der Zustände der einzelnen Molekeln in einem Gas
gegebener Temperatur. Die Zustände, wobei verschiedene Molekel-