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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 14. Abhandlung): Der Verlauf der chemischen Vorgänge im Dunkeln und im Licht: Zusammenfassung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36401#0007
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Verlauf der chemischen Vorgänge im Dunkein und im Licht. (A. 14) 7

Neben dem Freisein von inneren Widersprüchen war von
jeder Theorie vor allem Prüfbarkeit, an der Erfahrung und Über-
einstimmung mit dieser zu verlangen. Daneben aber auch eine
gewisse Einfachheit in Form und Vorstellung. Denn auch abge-
sehen von der Unfruchtbarkeit verwickelter Ansätze darf man für
ideale Gase wohl einfache Ergebnisse erwarten. Neben dem durch
zahlreiche eigene Untersuchungen und Durchrechnung auch tun-
lichst aller sonstigen Angaben erbrachten Beweis, daß unsere Er-
gebnisse mit den Tatsachen im Einklang stehen, scheint die rela-
tive Einfachheit ihrer Form und Bedeutung gleichfalls für sie zu
sprechen.
Die grundsätzliche Wichtigkeit der behandelten Fragen be-
leuchtet am besten ein Wort von Herrn NERNST über die vor-
liegende Theorie:
.,Wenn es wirklich glücken würde, Beaktionsgeschwindigkeiten
aus thermischen Größen zu berechnen, so, wie es ja auch möglich
ist, Gleichgewichte aus thermischen Größen zu ermitteln, so wäre
im Prinzip dann die Chemie gerade so erledigt, wie z. B. die Optik
durch die elektromagnetische Lichttheorie erledigt ist. Die che-
mischen Prozesse würden an sich nichts neues liefern, lediglich
die thermischen Daten wären es, welche die eigentliche Aufmerk-
samkeit der Forscher verdienten, im Prinzip!"
Wieweit wir uns in den 8 Jahren, seit dies gesprochen wurde,
der Lösung der genannten Frage genähert haben, geht aus den
folgenden Darlegungen hervor. Sie enthalten eine gedrängte
Übersicht dessen, was auf diesem Gebiet meine eigenen Arbeiten
und die meiner Schüler ergeben haben.

Einteilung.
Eine thermodynamische Aufgabe, die anschauliche und ein-
fache Deutung der spezifischen Wärmen geht voraus. Sie ermög-
licht, es, diese Größen zahlenmäßig zu berechnen und beeinträch-
tigt die spätere Anwendung der Quantentheorie in keiner Weise.
Dabei ist ein Näherungsgesetz, das von der Additivität der inneren
Wärmen gebundener Atome entdeckt worden. Es hat zur grund-
sätzlichen und praktischen Vereinfachung des Molarwärmenglieds 4)
in der Gleichgewichts-lsochore 3) geführt. Seine strenge zahlen-
mäßige Berechnung ergibt sich dabei auch.
 
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