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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 14. Abhandlung): Der Verlauf der chemischen Vorgänge im Dunkeln und im Licht: Zusammenfassung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36401#0004
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4 (A. 14)

MAX TRAUTZ :

bleiben andere Fragen übrig nach Größen, die nicht abhängen von
der Temperatur. Hier aber scheint das Feld quantentheoretischer
Arbeit zu liegen.
Unsere zweite Aufgabe ist seit Entdeckung des Massenwirkungs-
gesetzes durch GuLDBERG und WAAGE kaum von anderer Seite
— wesentlich u. A. von Herrn KRÜGER — bearbeitet worden. Sie
liegt darin, die Abhängigkeit der chemischen Reaktions-
geschwindigkeit von Temperatur und Stoffnatur festzu-
stellen, endlich das Gesetz der photochemischen Vorgänge
zu ermitteln.
Zwischen beiden Fragen besteht ein ganz enger Zusammenhang.
Der Schlüssel zu ihrer allgemeinen Lösung ist in einer bestimmten
Auffassung der chemischen Elementarprozesse zwischen den Mole-
keln zu finden. Verfasser hat sie anläßlich eigener photochemischer
Arbeiten seit 1904 dauernd vertreten, angeregt durch die Strah-
lungstheorie von Herrn PLANCK.
Wir formulieren diese Auffassung von 1904 dahin:
Jede Wärmetönung ist primär Strahlungsenergie und
jeder chemische Vorgang allgemein gesprochen ein photo-
chemischer.

Weitere Voraussetzungen.

Wir nehmen aus der Molekulartheorie und Erfahrung für eine
jede Reaktion, die bei konstantem Volumen und bei konstanter
Temperatur im verdünnten System abläuft nach dem Schema:

<—— iR Ai + m Ag A - - - + Q

ni Ai + ng Ag + - -

das GuLDBERG-WAAGESche Massenwirkungsgesetz m der Form an:


2)

worin z die Zeit, die Konzentrationen, k und k' die sog. Reak-
tionskonstanten oder Geschwindigkeitskonstanten sind, welche die
gesuchte Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von Tempera-
tur und Stoffnatur enthalten.
 
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