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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 14. Abhandlung): Der Verlauf der chemischen Vorgänge im Dunkeln und im Licht: Zusammenfassung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36401#0010
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10 (A.14)

MAX TRAUTZ :

arten zugleich zugegen sind, faßt man als chemische Gleichgewichte
dieser Molekelarten auf. In der Tat werden die beobachteten
Kurven durch die Gesetze der chemischen Gleichgewichte voll-
kommen dargestellt. Nur dadurch ist die Deutung der abnormen
Dampfdichten mittels chemischen Gleichgewichts verschiedener
Molekelarten bewiesen, neben dem AvoGADROSchen Gesetz, das nur
die Verschiedenheit der Molekelzahl beweist.
Wir führen den entsprechenden Gedanken für die abnormen
spezifischen Wärmen durch.
Die Molekulartheorie verlangt für die Molarwärmen kon-
stante Zahlwerte und erlaubt ebenfalls Sprünge zwischen diesen.
Letztere sollen stets dann eintreten, wenn die spezifische Wärme
durch irgend eine Änderung im Innern der Molekel überhaupt be-
einflußt wird. Dabei soll dann, wie bei den Dampfdichten, zwischen
den verschiedenen Einzelwerten der spezifischen Wärmen ein ein-
faches rationales Zahlenverhältnis bestehen.
Die Erfahrung zeigt aber auch hier stetige Übergänge, und
so wird man auch diese durch die Verschiedenheit der Zustände
der Molekeln trotz gleicher Temperatur des ganzen Gases deuten.
Und ganz, wie bei den abnormen Dampfdichten durch chemische
Änderungen. Diese Änderungen der spezifischen Wärmen treten
aber nicht bloß bei Zerfällen auf, sondern auch in Temperatur-
gebieten zwischen ihnen. Daher kann man sie an diesen Stellen
nicht durch vollzogene Zerfälle deuten, wohl aber durch z. T.
vollzogene, gewissermaßen als Vorbereitungen zu völligen Zerfällen
in folgender Art.
Ein Körper, der an drei Stellen gebunden ist, hat keine Be-
wegungsfreiheit. Wenn wir im folgenden von Bindungen schlecht-
weg reden, meinen wir dabei niemals Valenzen. Löst man jetzt
eine Bindung des Körpers, so gewinnt er eine Freiheit, nämlich die
in der Ebene senkrecht zu den beiden Bindungen. Löst man noch
eine Bindung, so gewinnt er zusammen zwei Freiheiten, nämlich
innerhalb des Raums, den ihm die letzte Bindung noch übrigläßt.
Löst man auch die dritte Bindung, so ist der Körper frei. Dies
gilt auch für je ein Atom. Die klassische Mechanik zeigt, daß ein
Grammatom im freien Zustand 3RT/2 an Energie enthält, bei
einer Bindung 2RT/2, bei zwei Bindungen RT/2, wogegen ihm bei
dreifacher Festlegung keine Freiheit und also auch keine Bewe-
gungsenergie mehr zukommt. Jede Ablösung eines Atoms wird
 
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