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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 14. Abhandlung): Der Verlauf der chemischen Vorgänge im Dunkeln und im Licht: Zusammenfassung — Heidelberg, 1917

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36401#0025
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Verlauf der chemischen Vorgänge im Dunkeln und im Licht. (A. 14) 25

Strahlung wieder frei und ihr Quantum ist stets nach PLANCK zu
schreiben:
Q = A - h - P .
Diese Beziehung allein genügt nicht, um die Abhängigkeit
der Strahlung von der Temperatur eines strahlenden schwarzen
Körpers zu berechnen. Man bedarf dazu zweier weiteren An-
gaben. Erstens muß man sich ein auf Strahlung resonierendes
Gebilde konstruieren, das mit den Gesetzen der Elektrodynamik
und Thermodynamik verträglich ist, im übrigen aber beliebig
sein kann. Man bezeichnet es als Resonator und mag sich dabei
eine Molekelart denken.
Kennt man die mittlere Energie eines solchen Resonators in
ihrer Abhängigkeit von der Temperatur, so gestattet eine schon
lange bekannte Beziehung daraus die Strahlung des schwarzen
Körpers für die betreffende Schwingungszahl und für alle Tempe-
raturen, d. h. eben das Strahlungsgesetz abzuleiten. Dies ist die
dritte Beziehung. Wir bedürfen also nur eines Resonatormodells.
Es wird um so geeigneter sein, je weniger besondere Eigenschaften
wir ihm beilegen müssen. Der Resonator muß sich so verhalten, als
ob er erst bei den höchsten Temperaturen ganz schwingungsfähig sei.
Da wir soeben von den Fragen der Aktivierung herkommen, so drängt
sich sofort der Gedanke auf, daß der Aktivitätsgrad eines Stoffs
auch den eines Resonators darstellen müsse von der durch qQ = A-hk
definierten Schwingungszahl. Denn die Te m per atur funkt io n
der Aktivität ist zufolge unserer Auffassung der spezifischen
Wärmen (Isomerentheorie) allgemein dieselbe e für alle
Gase. Sie wird für hohe Temperaturen m der Tat gleich 1. Sie
ist thermodynamisch unabweisbar. Sie ist kinetisch durchs Mas-
senwirkungsgesetz gefordert. Sie ist einfach deutbar. In der Tat:
Denkt man sich 1 Mol Resonatoren, also die durch die AvoGAD Ro-
sche Zahl definierte Anzahl von ihnen und nimmt man davon nur
den Bruchteil e ^ als schwingungsfähig an, so erhält man auf
einfachste Weise sogleich das PLANCKsche Strahlungsgesetz. Divi-
diert man nämlich den schwingungsfähigen Bruchteil durch den
nicht schwingungsfähigen, so erhält man die Gleichgewichtskon-
stante für das Gleichgewicht zwischen beiden Formen. Für die-
ses muß die Isochorengleichung gelten. Daraus berechnet sich
leicht, welche Wärmetönung mithin der Überführung eines in-
aktiven in einen aktiven Resonator entspricht und daraus wiederum
 
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