28 (A. 5)
P. LENARD:
Abnahme der Lichtsumme infolge von Tilgung. Das Produkt lg
in diesem Summanden ist die auf die Lichtsummeneinheit und
die Zeiteinheit bezogene, zu gegebener Lichtintensität I gehörige
Tilgung, eine, wie sich zeigt, gut experimentell feststellbare Größe,
deren Abhängigkeit von den verschiedenen maßgebenden Be-
stimmungsstücken (Wellenlänge des Lichtes, Intensität I, Zentren-
größe, Temperatur) eingehend untersucht werden konnte^ (Teil II
und III), und worin ein Teil der Prüfung von Gl. la und also auch
Gl. I in Hinsicht des Tilgungsvorganges besteht. Wir finden dabei
[jH in der Tat proportional I, wie es der vorausgesetzten Konstanz
von p. entspricht, solange 1 nicht zu groß wirdW Daß noch die
Zeit (dt) und die Lichtsumme (L) als Faktoren neben g in Gl. I
und la mitauftreten, entspricht dem zeitlich proportionalen
Wachsen der Tilgung und der ganz allgemein geltenden Unab-
hängigkeit der einzelnen Phosphoreszenzzentren voneinander (1904),
wonach die Tilgung auch proportional der Zahl der erregten Zen-
tren, d. i. der vorhandenen Lichtsumme L verlaufen muß, was
übrigens durch die Messungen ebenfalls vollkommen bestätigt
wird.
Indem hiernach das erste Glied der rechten Seite von Gl. la
die Tilgung darstellt, fällt die Au^ieucAüing gänzlich dem zweiten
Gliede zu, zu deren Darstellung dasselbe in der Tat auch un-
mittelbar geeignet ist. Denn die Ausleuchtung besteht in einem
beschleunigten Abklingen der Zentren, und Ldt/§(6) bedeutet
— nach der Definition der reziprokischen Mitteldauer § — eben
die infolge des Abklingens eintretende Verausgabung von Licht-
ss Hierin liegt auch die Möglichkeit, zu entscheiden, ob der in der
früheren Bezeichnung, g^aq, vorausgesetzte Zusammenhang der Tilgung
mit der auslöschenden Absorption a besteht. Unsere gegenwärtig mitzu-
teilenden Versuche verneinen die Frage für die kurzwellige Tilgung; für die
langwellige Tilgung liegen theoretische Anhaltspunkte vor, welche Bejahung
wahrscheinlich machen (s. den Schluß von Teil III). Da somit der Zusammen-
hang der Tilgung mit a nicht allgemein gilt, mußte er aus der Grundgleichung
entfernt werden, was durch Einführung von g als eines nicht von vorn-
herein schon festgelegten Tilgungsmaßes geschehen ist.
Daß bei größeren I Abweichung von der Proportionalität eintritt,
ist auf sekundäre Umstände zurückzuführen, nämlich auf das gleichzeitige
Vorhandensein von Zentren verschiedener Größen und auf Wirkung der
durch wachsendes I gesteigerten Zentrentemperatur (s. Gl. 2b), entsprechend
der direkt festgestellten Abhängigkeit der Tilgung g von der Zentrengröße
und der Temperatur, worauf wir im zweiten Teile eingehend zurückkommen.
P. LENARD:
Abnahme der Lichtsumme infolge von Tilgung. Das Produkt lg
in diesem Summanden ist die auf die Lichtsummeneinheit und
die Zeiteinheit bezogene, zu gegebener Lichtintensität I gehörige
Tilgung, eine, wie sich zeigt, gut experimentell feststellbare Größe,
deren Abhängigkeit von den verschiedenen maßgebenden Be-
stimmungsstücken (Wellenlänge des Lichtes, Intensität I, Zentren-
größe, Temperatur) eingehend untersucht werden konnte^ (Teil II
und III), und worin ein Teil der Prüfung von Gl. la und also auch
Gl. I in Hinsicht des Tilgungsvorganges besteht. Wir finden dabei
[jH in der Tat proportional I, wie es der vorausgesetzten Konstanz
von p. entspricht, solange 1 nicht zu groß wirdW Daß noch die
Zeit (dt) und die Lichtsumme (L) als Faktoren neben g in Gl. I
und la mitauftreten, entspricht dem zeitlich proportionalen
Wachsen der Tilgung und der ganz allgemein geltenden Unab-
hängigkeit der einzelnen Phosphoreszenzzentren voneinander (1904),
wonach die Tilgung auch proportional der Zahl der erregten Zen-
tren, d. i. der vorhandenen Lichtsumme L verlaufen muß, was
übrigens durch die Messungen ebenfalls vollkommen bestätigt
wird.
Indem hiernach das erste Glied der rechten Seite von Gl. la
die Tilgung darstellt, fällt die Au^ieucAüing gänzlich dem zweiten
Gliede zu, zu deren Darstellung dasselbe in der Tat auch un-
mittelbar geeignet ist. Denn die Ausleuchtung besteht in einem
beschleunigten Abklingen der Zentren, und Ldt/§(6) bedeutet
— nach der Definition der reziprokischen Mitteldauer § — eben
die infolge des Abklingens eintretende Verausgabung von Licht-
ss Hierin liegt auch die Möglichkeit, zu entscheiden, ob der in der
früheren Bezeichnung, g^aq, vorausgesetzte Zusammenhang der Tilgung
mit der auslöschenden Absorption a besteht. Unsere gegenwärtig mitzu-
teilenden Versuche verneinen die Frage für die kurzwellige Tilgung; für die
langwellige Tilgung liegen theoretische Anhaltspunkte vor, welche Bejahung
wahrscheinlich machen (s. den Schluß von Teil III). Da somit der Zusammen-
hang der Tilgung mit a nicht allgemein gilt, mußte er aus der Grundgleichung
entfernt werden, was durch Einführung von g als eines nicht von vorn-
herein schon festgelegten Tilgungsmaßes geschehen ist.
Daß bei größeren I Abweichung von der Proportionalität eintritt,
ist auf sekundäre Umstände zurückzuführen, nämlich auf das gleichzeitige
Vorhandensein von Zentren verschiedener Größen und auf Wirkung der
durch wachsendes I gesteigerten Zentrentemperatur (s. Gl. 2b), entsprechend
der direkt festgestellten Abhängigkeit der Tilgung g von der Zentrengröße
und der Temperatur, worauf wir im zweiten Teile eingehend zurückkommen.