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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 2. Messung der Ausleuchtung und Tilgung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36392#0009
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Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht. II. (A. 7) 9

verschiedener Wellenlängen von .1500 bis 700 qq wurde so unter-
sucht^^. Für kürzere Wellenlängen (Grün, 546 gg) wurde die
Quecksilberlampe mit geeigneten Farbfiltern zur Ausschaltung der
anderen Linien benütztW, wobei aber immerhin die Intensität
nicht weit über die Grenze des Brauchbaren ging. Für hohe aus-
löschende Intensitäten mußte auf einheitliche Wellenlänge ver-
zichtet werden. Es wurden da eine Nernst-Projektionslampe mit
Jodlösung in Schwefelkohlenstoff und einer Wasserschicht als
Filter für Ultrarot (770 bis 1300 ggW), bzw. mit Rotglas und
Wasser für sichtbares Rot einschließlich Ultrarot (625 bis 1300 ggW)
benutzt. Für allerhöchste Intensitäten, deren Anwendung von
besonderem Interesse war, wurde die Nernstlampe durch eine sehr
intensive Bogenlampe ersetzt, wobei allerdings wegen geringerer
Konstanz die Meßgenauigkeit sinken mußte. Verschiedene Ab-
stufungen der Intensitäten bei unveränderter Wellenlänge wurden
öfter durch Abstandsvariation der Lichtquelle hergestellt.
Zur Ermittelung der des auslöschenden Lichtes
in wurde die Phosphorfläche durch die geschwärzte
Fläche einer mittels Hefnerlampe geeichten Thermosäule ersetztW
Die hier gemachte Voraussetzung gleichmäßiger Verteilung der
Lichtintensität über die ganze Fläche des Phosphors (die Thermo-
säulenfläche war kleiner als letztere) wurde bei sichtbarem Licht
mit dem Auge, bei Ultrarot in einigen Fällen mit der Thermo-
säule selbst kontrolliert.
Der Nernstfaden, wurde als lineare Lichtquelle direkt, anstelle des
lichtverschwendenden Spaltes benutzt und durch ein sehr großes geradsichtiges
Glas-Schwefelkohlenstoff-Prisma als Spektrum projiziert, in dessen Bildebene
ein verschiebbarer Spalt, meist etwa von der Breite des Nernstfadenbildes, die
gewünschte Wellenlänge aussonderte (s. Spezielleres in Note 141). Das aus
dem Spalt divergent austretende Licht fiel entweder direkt auf die Phosphor-
fläche oder wurde, um die größte mögliche Intensität zu erreichen, mit einer
Linse auf dieselbe konzentriert. Das hierbei benützte Prinzip spaltloser
Spektralapparate mit linearen Lichtquellen zur Erzielung hoher monochroma-
tischer Intensitäten war schon in den früher angegebenen großen Ultra-
violettspektralapparaten bewährt (Ann. d. Phys. 31, S. 643, 1910).
m Die Nernstlampe und selbst der Kohlebogen bei sehr hohen Strom-
stärken ermöglichen mit Farbfiltern im Grün oder gar Blau keine größeren
Intensitäten als die starken Quecksilberlinien der Quarzlampe, wenn einiger-
maßen enge Wellenlängenbezirke verlangt werden.
ns 1300 gg ist die ungefähre, durch das Wasserfilter von 1 cm Dicke
gegebene langwellige Grenze (vgl. AscnxiNAss, Ann. d. Phys. 55, S. 431
und Tafel iy, 1895).
ns Vgl. Abs. Mess. 1913, S. 8 u. ff.
 
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