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Lenard, Philipp [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 2. Messung der Ausleuchtung und Tilgung — Heidelberg, 1917

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36392#0008
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8 (A. 7)

P. LENARD:

der lichtelektrischen Zelle für Grün gegeben; wegen der sehr
intensiven Beteiligung dieser Bande an der Ausleuchtung hei ge-
wissen Wellenlängen war jedoch ihre Ausschaltung durch besondere
Versuche zu kontrollieren, was in doppelter Art geschah. Erstens
wurden zwei verschiedene normale CaBi-Phosphore benutzt, bei
welchen die ß-Bande (neben stets sehr überwiegendem et) in mög-
lichst. verschiedener Stärke entwickelt waDW und welche dennoch
übereinstimmende spektrale Verteilung der Ausleuchtung und der
Tilgung ergaben, und zweitens ergaben auch Vergleichsversuche
mit Blauviolettglas und mit hellem Gelbglas an der lichtelektrischen
Kamera Übereinstimmung, obgleich das erstere Filter die ß-Bande
abschnitt, das zweite sie voll durchließ^^. Die Bande v (rot)
war durch die lichtelektrische Zelle jedenfalls ausgeschaltet; die
Bande v (ultraviolett) ist durch die erwähnten Vergleichsversuche
mit. dem Gelbglas (für v fast undurchlässig) als nicht mitwirkend
gezeigt.
Als iucAf war selbstverständlich monochromati-
sches Licht am meisten erwünscht. Die Schwierigkeit, solches
Licht bei kürzeren Wellenlängen als rot mit einigem Energieinhalt
und der dabei hier außerdem erforderlichen Konstanz zu erhalten,
ist jedoch nicht gering und wirkte beschränkend. Die erreichbare
Intensität prismatisch zerlegten Lichtes genügte nur im Ultrarot
und Rot, wobei der Nernstfaden als lineare, intensive und doch
ziemlich konstante Lichtquelle gute Dienste leistete^. Eine Reihe
io? Der eine Phosphor war fast ganz frei von ß, der andere ist in Tab. IX
(Teil III) unter Nr. 2 auf ß-Gehalt gemessen.
Die somit erwiesene Ausschaltung der ß-Bande schon durch die
lichtelektrische Zelle allein, obgleich ß (mit dem Auge beobachtet) stark mit
ausleuchtet und obgleich die lichtelektrische Zelle für Grün'durchaus nicht
gänzlich unempfindlich ist, zeigt an, daß ß dem Energieinhalt nach stets
sehr zurücktritt neben der Hauptbande et; nur dem Auge erscheint ß (grün),
wo es einigermaßen vorhanden ist, so hell neben x (violett). Dies wird durch
Energiemessungen im dritten Teil vollkommen bestätigt. Die obigen Versuche
zeigen gleichzeitig auch die Nichtmitwirkung von GaCux (ebenfalls grün),
was allerdings bei normal-Bi nach Bekanntem von vornherein zu erwarten war.
Es wäre sehr zu wünschen, daß die Nernstfäden auch weiter noch,
trotz ihres Verschwindens aus dem Beleuchtungswesen, für wissenschaftliche
Zwecke in tadelloser Beschaffenheit hergestellt würden. (Vgl. Note 136.) Eine
Mitteilung über Mängel der letztgelieferten Fäden, welche viel Zeitverlust
kosteten, hat jedoch leider bei der erzeugenden Firma kein Eingehen gefunden
(Juni 1914). Große Firmen sollten, der allgemeinen Nützlichkeit halber, stets
Freude daran behalten, der Wissenschaft zu helfen.
 
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