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Goldschmidt, Victor; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1921, 12. Abhandlung): Über Complikation und Displikation — Heidelberg: Winter, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.56266#0005
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Über Complikation und Displikation.

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beobachteten Flächen stehen in einem gesetzmäßigen Zusammenhang,
sowohl unter sich, als mit den physikalischen Eigenschaften und
dem Bau des Krystalls aus, wie wir annehmen, parallel aneinander-
gereihten gleichen Partikeln.
Unter den Flächen, die eine Krystallart hervorbringt, und deren
Zahl ist bei manchen Arten sehr groß, sind gewisse Flächen be-
sonders wichtig durch Häufigkeit und Größe, andere sind seltener,
ändere ganz selten. Mit der Häufigkeit nimmt die Größe und end-
lich die Sicherheit der Beobachtung ab. Danach haben die Flächen
einer Krystallart eine bestimmte Rangordnung. Die wichtigsten
nennen wir Hauptflächen, Primärflächen, auch Primärknoten mit
Rücksicht auf eine Darstellung durch Projektion, in der sich die
Flächen als Punkte (Knoten) abbilden.

Es zeigt sich nun, daß die schwächeren (abgeleiteten) Flächen
sich zwischen den Hauptflächen (Primärflächen) in bestimmter Weise

einordnen. Seien A B (Fig. 1) 2 Primär-
flächen, so bildet sich bei fortschreitender
Differenzierung eine Fläche C, die die Kante
A B parallelkantig unter bestimmtem Winkel
abstumpft. G ist schwächer, im Rang niederer
als A und B. Geht die Differenzierung weiter,
so entstehen Flächen D, E, die die Kanten
AG, B G abstumpfen. Die Flächen D und E
sind schwächer als G. Bei noch weiterer
Differenzierung bilden sich schwache Kanten-

Fig. 1.


abstumpfungen F G H J.
Entwicklung:
No — A
' Nt = A
N2 = A
n3 = a

Wir haben hier 3 Stadien der regelmäßigen

.B
. . . g • • • B
• D • G • E • B
FDGGHEJ B

Meist geht die Entwicklung nur bis N1? oft bis N2, selten bis
N3 und äußerst selten darüber hinaus. Die zwischen 2 Primär-
flächen entwickelten (abgeleiteten) Flächen bilden mit diesen eine
Zone (Primärzone), charakterisiert durch parallele Kanten. Die erste
abgeleitete Fläche C, die wichtigste, nennen wir Dominante, wenn
zwischen 2 Primärflächen: Primärdominante.
Die gleiche Entwicklung kann sich an der Kante zwischen
2 anderen Primärflächen vollziehen, z. B. zwischen A K oder B K
 
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