Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut. (B. 2) 23

Die Werte unter Nr. 7 liegen zu tief, zeigen außerdem erheb-
liche Abweichungen untereinander. Hieraus folgt, daß eine 5 Mi-
nuten lange intensive Behandlung nicht nur an sich ungenügend
ist, sondern auch bei verschiedenen Proben verschieden stark
wirken kann. Es wäre daher unrichtig, sich mit einer Behandlungs-
zeit von 5 Minuten zu begnügen und auf vollständige Entakti-
vierung durch Multiplikation mit einem anderweitig festgestellten
Faktor umzurechnen. Das gleiche gilt in noch höherem Maße
von den Werten unter Nr. 12.
Mit dieser Zusammenstellung würde bereits ein Wertbereich
des Absorptionskoeffizienten für normale Bedingungen fest-
gelegt sein. Damit ist aber noch nicht bewiesen, daß jeder erheb-
lich abweichende, in der Literatur angegebene Wert auf Fehlern
der Untersuchungsmethode beruht. Wir stellen daher zweitens
diejenigen Werte zusammen, welche wir unter möglichst extremer
Variation der Versuchsbedingungen (Blutzusammensetzung, Ema-
nationskonzentration usw.) überhaupt gefunden haben; die
nähere Erörterung des speziellen Einflusses der einzelnen Faktoren
versparen wir dabei auf die folgenden Abschnitte.

Tabelle II.

Nr.
Versuchsbedingungen
Absorptions-
koeffizient
1
Blut des lebenden Menschen; Grenzen nor-
maler Versuche.
0,300—0,320
2
Vorher entnommenes Menschenblut;
Grenzen normaler Versuche.
0,296—0,323
3
Bin derblut; Mittelwert.
0,312
4
Minimale Konzentration.
0,31
5
Maximale Konzentration.
0,31
6
Abnorme B1 u t z u s a m m e n s e t z u n g:
0,224
(Anämie).
(unt. Grenze)
7
Abnorme Blutzusammensetzung:
0,367
(Polycythaemie).
(obereGrenze)

Danach liegt der Absorptionskoeffizient bei normaler Blut-
zusammensetzung oder beliebiger sonstiger Variation der Vorbe-