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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 4. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Erster Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34599#0020
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20 (B.4)

G. KLEBs:

waren das Mittel seiner und meiner Beobachtungen. Erst im
Winter 1915 benutzte ich einen viel genaueren photometrischen
Apparat. Wenn nach 10—14 Tagen die Lichtstärke merkbar
abnahm, so ersetzte ich die alte durch eine neue Lampe. Absolut
genaue Bestimmungen ließen sich bisher nicht durchführen. Ab-
gesehen von den Schwankungen der Lampe machten sich dann
bei der Bestimmung der Grenzen der L-ichtintensität die früher
bemerkten individuellen Verschiedenheiten der Sporen bemerkbar.

Versuchsreihe vom 9. März bis 21. April 1914.
Am 9. 111. wurden die gleichen parallelwandigen Glasgefäße
(s. S. 3) mit Sporen von beschickt und in ver-
schiedener Entfernung von der Mitte der Lampe aufgestellt.
Dieser Versuch sollte den Einfluß stark verminderter Lichtintensi-
tät prüfen, während die genauen Daten über das erste Keimen
und die erste Längsteilung nicht beobachtet wurden. Gleichzeitig
stellte ich Glasdosen mit Agar+ 0.1 Knop in den gleichen Ent-
fernungen auf; sie waren mit Sporen der TAerü besät. Die
Entfernungen betrugen 10, 15, 25, 50, 75, 100, 125, 150, 175 und
200 cm. Das Licht hatte durchschnittlich eine Stärke von 10.8 Ker-
zen (Schwankungen von 11.8 bis 9).
Bei beiden Larnarten trat Prothallienbildung bei 10 und 15 cm
auf, dagegen nicht mehr bei 25 cm (172 Kerzen). Die Kulturen
bei 15 und 25 cm zeigten schon für das bloße Auge einen großen
Unterschied, indem bei 15 cm ein grüner Überzug hervortrat, bei
25 cm nur ein zart gelblichgrüner, der aus lauter quergeteilten
Keimfäden bestand. Solche Keimfäden fanden sich in allen
andern Kulturen von 25—200 cm. Die Keimung von
war aber auch in den vom Licht weiter entfernten Kul-
turen sehr lebhaft. In 200 cm Entfernung, d. h. einer Kerzenstärke
von 2.7 waren nach 26 Tagen unter 400 Sporen gekeimt 315 = 79%.
Die Kulturen von TVerü die mehr parallel beleuchtet
waren, zeigten eine viel auffallendere Verminderung der Keimung;
diese Art ist überhaupt etwas lichtbedürftiger. Nach 37 Tagen:

bei 100 cm
(10.8 Kerzen)
unter 300
Sporen gekeimt 242
= 80%
,, 125 cm
( 6.9
„ 300
,,
„ 176
= 58%
„ 150 cm
( 4.8
„ 500
,,
„ 85
= 17%
,, 200 cm
( 2.7 „
,, 600
,,
„ 43
- 7%.
 
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