12 (B. 4)
G. KLEBs:
werden. Es kam zuerst darauf an, den Einfluß des Lichtes mög-
lichst genau festzustellen. Bei allen Entwickelungsvorgängen, die
diesem Lichteinfluß unterworfen sind, stellt sich in heutiger Zeit
die Frage ein, die früher nie berücksichtigt wurde, welche Be-
deutung der Licht men ge, d. h. dem Produkt von Lichtintensität
und Dauer zukommt. Die wichtigen Arbeiten von BLAAUW (1909)
und FRÖscHEL (1908) haben die Gültigkeit des Lichtmengengesetzes
für den Phototropismus festgestellt. Wir kennen bereits solche Ent-
wickelungsvorgänge wie die Blütenbildung von die
Entfaltung der Ruheknospe bei der Buche, bei denen es auf die
Lichtmenge ankommt (KLEBS 1914, S. 58). Für die Versuche
mit Farnprothallien habe ich wie in den genannten Fällen der
Einfachheit wegen zunächst die Lichtdauer konstant ge-
nommen, indem ich die Kulturen ununterbrochen bei elektrischem
Lichte hielt. Unter diesen Umständen konnte ich die Intensität
des Lichtes für sich allein und in verschiedenen Abstufungen auf
die Kulturen einwirken lassen.
2. Die Wirkung der Liehtintensität (Lichtstärke).
Die erste Reihe der Versuche wurde Winter 1914/15 angestellt
in einem Lichtraum, in dem eine Osramlampe von ca. 1000 Kerzen
brannte (s. den ähnlichen Versuch KLEBS 1914, S. 6). In der ganzen
Abhandlung wird die Lichtstärke in Hefner-Kerzen in lm
Entfernung angegeben. Die Lichtstärke näher oder ferner der
Lampe wurde nach dem Entfernungsgesetz berechnet, obwohl
bei sehr großer Nähe der Lampe und auch bei sehr großer
Entfernung das Gesetz nicht streng gilt. Die zuerst benutzte
1000-Kerzenlampe wurde gleichzeitig für andere Versuche ver-
wendet. Denn für die Farnprothallien hätten sehr viel schwächere
Lampen genügt, wie sie in den weiteren Versuchen auch stets
benutzt wurden. Die Schwankungen der Intensität der Lampe,
die auf die Schwankungen des elektrischen Stromes (städtischer
Strom von 220 Volt) und auf der allmählich eintretenden Ver-
minderung der Intensität der Lampe selbst beruhten, wurden
nicht berücksichtigt. In diesen ersten Versuchen kam es nur auf
den Vergleich der in verschiedener Entfernung aufgestellten Kul-
turen an. Es wurden zwei getrennte Versuchsreihen ausgeführt.
G. KLEBs:
werden. Es kam zuerst darauf an, den Einfluß des Lichtes mög-
lichst genau festzustellen. Bei allen Entwickelungsvorgängen, die
diesem Lichteinfluß unterworfen sind, stellt sich in heutiger Zeit
die Frage ein, die früher nie berücksichtigt wurde, welche Be-
deutung der Licht men ge, d. h. dem Produkt von Lichtintensität
und Dauer zukommt. Die wichtigen Arbeiten von BLAAUW (1909)
und FRÖscHEL (1908) haben die Gültigkeit des Lichtmengengesetzes
für den Phototropismus festgestellt. Wir kennen bereits solche Ent-
wickelungsvorgänge wie die Blütenbildung von die
Entfaltung der Ruheknospe bei der Buche, bei denen es auf die
Lichtmenge ankommt (KLEBS 1914, S. 58). Für die Versuche
mit Farnprothallien habe ich wie in den genannten Fällen der
Einfachheit wegen zunächst die Lichtdauer konstant ge-
nommen, indem ich die Kulturen ununterbrochen bei elektrischem
Lichte hielt. Unter diesen Umständen konnte ich die Intensität
des Lichtes für sich allein und in verschiedenen Abstufungen auf
die Kulturen einwirken lassen.
2. Die Wirkung der Liehtintensität (Lichtstärke).
Die erste Reihe der Versuche wurde Winter 1914/15 angestellt
in einem Lichtraum, in dem eine Osramlampe von ca. 1000 Kerzen
brannte (s. den ähnlichen Versuch KLEBS 1914, S. 6). In der ganzen
Abhandlung wird die Lichtstärke in Hefner-Kerzen in lm
Entfernung angegeben. Die Lichtstärke näher oder ferner der
Lampe wurde nach dem Entfernungsgesetz berechnet, obwohl
bei sehr großer Nähe der Lampe und auch bei sehr großer
Entfernung das Gesetz nicht streng gilt. Die zuerst benutzte
1000-Kerzenlampe wurde gleichzeitig für andere Versuche ver-
wendet. Denn für die Farnprothallien hätten sehr viel schwächere
Lampen genügt, wie sie in den weiteren Versuchen auch stets
benutzt wurden. Die Schwankungen der Intensität der Lampe,
die auf die Schwankungen des elektrischen Stromes (städtischer
Strom von 220 Volt) und auf der allmählich eintretenden Ver-
minderung der Intensität der Lampe selbst beruhten, wurden
nicht berücksichtigt. In diesen ersten Versuchen kam es nur auf
den Vergleich der in verschiedener Entfernung aufgestellten Kul-
turen an. Es wurden zwei getrennte Versuchsreihen ausgeführt.