Metadaten

Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 4. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Erster Teil — Heidelberg, 1916

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34599#0013
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 4) 13
Bei der ersten Reihe nahm ich aufrechtstehende parallel-
wandige Gläser, 8 cm hoch, 3,5 cm breit mit einem inneren Lumen
von 1,2 cm. Auf der einen Breitseite befand sich eine Schicht von
Agar + 0.1 Knop, auf der die Sporen ausgesät wurden. Am Grunde
der Gefäße war Wasser vorhanden, um die Gallertschicht feucht
zu halten. Die Gläser standen auf hohen Zylindern aufrecht, so
daß die Kulturflächen von den horizontalen Lichtstrahlen senk-
recht getroffen wurden. Die Entfernung von 40, 80, 120, 160, 200,
240 cm war gerechnet von der Mitte der Lampe, d. h. von dem an
ihrer Basis befindlichen Glaspfropfen bis zur Kulturfläche. Zur
Untersuchung konnte man die Gläser unter das Mikroskop legen
und direkt mit schwächerer Vergrößerung die Entwickelung ver-
folgen. Der Versuch begann am 22. XII. 1914 und wurde beendigt
am 18. II. 1915.
Bei der zweiten Versuchsreihe benutzte ich Glasdosen, wie
ich sie für die allermeisten weiteren Versuche verwendete; gewöhn-
lich nahm ich die größere Sorte, Durchmesser = 5 cm; für be-
sondere Zwecke nahm ich auch eine kleinere Sorte, Durchmesser
= 4 cm. Am Grunde befand sich eine Agar + 0.1 Knop-Schicht
von 3—5 mm. Die Gläser wurden sorgfältig sterilisiert; dann
wurden die Sporen mit einem feinen Spaten locker auf der
Kulturfläche verteilt. Mit den Sporen gelangen Keime von Bakte-
rien und Pilze auf den Agar; aber ihre Entwickelung ist sehr spär-
lich, besonders in den belichteten Kulturen, so daß sie von den
wachsenden Keimlingen bald unterdrückt werden. Diese Glas-
dosen stellte ich so auf, daß ihre Mitte in der gewünschten Ent-
fernung von der Lampe stand. Die Lichtstrahlen trafen daher die
Kulturflächen mehr oder weniger parallel. Infolgedessen waren
alle die Kulturen der zweiten Versuchsreihe von einer geringeren
Lichtintensität getroffen als die Kulturen der ersten Reihe.
Der Versuch begann am 5. Jan. 1915 und wurde am 14. Febr. be-
endigt. Die Sporen für sämtliche Versuche entstammten einer
Pflanze (A). In beiden Versuchsreihen bestimmte ich durch meist
tägliche Beobachtung den Beginn und Verlauf der Keimung, die
ersten Längsteilungen, die zur Prothallienbildung führten, das Auf-
treten der Geschlechtsorgane. Die Zeit, die für die Bildung der
Archegonien und Keimpflanzen nötig ist, wurde nicht auf den
Tag bestimmt.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften