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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 4. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Erster Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34599#0023
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien.

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lingen nur vier schmale Prothallien zu sehen, während in dem
Versuch vom Winter (s. S. 20) überhaupt keine Prothallien ge-
bildet worden waren. Bei 30 cm (120 Kerzen) konnte ich nur einen
einzigen Keimling mit wenigen Längsteilungen beobachten. An-
theridien hatten ihre Grenze bei 20cm (270 Kerzen); sie fehlten
in der Kultur von 5 cm, weil hier die Keimlinge von den Wärme-
strahlen geschädigt worden waren.
Bei dem gleichen Versuche standen weitere Kulturgefäße m
den Entfernungen von 100, 200, 300, 400 und 500 cm. Nach
20 Tagen der Kultur zeigten sich:
bei 200 cm (2.7 Kerzen) unter 500 Sporen gekeimt 452 = 90%
„ 300 cm (1-2 „ „ 500 „ „ 337 = 67 %
„ 400 cm (0.7 „ „ 600 „ „ 423 = 70%
„ 500 cm (0.4 ,, ,, 300 ,, ,, 132 =44%.
Also selbst bei einer Lichtintensität unter einer
halben Kerze war noch deutliche Keimung eingetreten,
sie würde bei längerer Dauer des Versuches allgemeiner gewesen
sein. Die Kultur in 400 cm ließ ich stehen und untersuchte sie nach
30 Tagen; das Keimprozent betrug 82. Eine wirkliche scharfe Grenze
gibt es für das Verhältnis von Keimung und von Lichtintensität
einer Osramlampe bei überhaupt nicht. In dem
gleichen Raum stand eine Kultur völlig verdunkelt. Nach 74 Ta-
gen fanden sich unter 2000 Sporen zwei Keimlinge: 0.1%. Ich
habe den Einfluß von Intensitäten zwischen 0.4 und 0 Kerzen
nicht weiter untersucht.
Die Temperatur des Zimmers war im Mai relativ kühl, stieg
dann im warmen Junimonat. Je ein Thermometer war in 15 cm,
200 und 400 cm aufgestellt und täglich zweimal abgelesen.

1. VI.—20. VI.

5. V.—31. V.
Durchschnitts-Temp. bei 15 cm 21.7"

25.5"
24.1"
23.3".

,, 200 cm 20.7"
,, 400 cm 20.2"

Versuche im Herbst und Winter 1915/16.
Im September wurden hauptsächlich die Versuche mit anderen
Farnarten ausgeführt. Ich prüfte nebenbei die Sporen der Gewächs-
hauspflanze A, die im Anfang September geerntet worden waren.
Die Kulturgläser standen wie immer senkrecht in Entfernungen
von 10, 20, 25, 30, 35 cm von der lOkerzigen Osramlampe. Bei
10 und 20 cm fand wie gewöhnlich die Prothallienbildung statt; bei
25, 30, 35 bildeten sich nur Keimfäden aus. Die Grenze lag
 
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