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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 4. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Erster Teil — Heidelberg, 1916

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34599#0073
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B.4) 73

TABELLE XXI.
Sporen verschiedener Farne auf Agar+ 0.1 Knop,
im Thermostaten bei 32", Tageslicht.

Name des Farnkrautes
Beginn
des
Ver-
suches
Erste
Keimung
in Tagen
Erste
Pro-
thaiiien-
bildung
in Tagen
Bemerkungen
. . .
24. VII.
4
0
bis 8. VIII. nur Keimfäden
.
10. VII.
0
0
PAy^üufL.
16. VII.
3
0
bis 30.VII. nur Keimfäden
DueuHL recurw .
21. VII.
5
0
bis 8.VI11. nur Keimfäden
TVepArcdep L .
25. VII.
6
0
bis 8. VIII. nur Keimfäden
P/atyceLum PPüY.
20. VII.
3
10
14. VII.
5
0
bis 8. VIII. nur Keimfäden

/oUa hat bei 32° noch in 8 Tagen Prot.hallien gebildet (s. S. 51).
Das einzige geprüfte einheimische Farn 7%%.$ keimte
bei der Temperatur von 32° nicht mehr. Die Frage ist nicht
weiter untersucht worden, ob nicht die Prothallienbildung bei
den keimenden Arten unter anderen Bedingungen, z. B. größerer
Helligkeit doch hervorgerufen werden könnte. Die Untersuchungen
sollten nur zeigen, wie sich je nach der spezifischen Struktur der
Farne das Verhältnis von Keimung und Prothallienbildung zum
Licht und zur Temperatur ändert; die Unterschiede sind rein
quantitativer Art.
Ganz allgemein hegt die obere Temperaturgrenze für die
Prothallienbildung tiefer als die für die Keimung und das Wachs-
tum; in bezug auf das Verhalten gegenüber der unteren Grenze
hegen keine Beobachtungen vor. Bei allen untersuchten Arten
wird die Keimung und die Prothallienbildung entsprechend zahl-
reichen anderen chemischen Prozessen bei toten Körpern oder
lebenden Wesen in gesetzmäßiger Weise durch die Temperatur-
erhöhung beschleunigt, nur daß bei lebenden Wesen die VAN A HoFF-
sche Regel nur innerhalb gewisser Grenzen gilt. Nehmen wir als
Temperaturintervall von 10° die Temperatur von 15 und 25°,
so ergeben sich nach den Tabellen über die Geschwindigkeit in
Tagen als die Temperaturkoeffizienten (QW folgende Werte für
die beiden Prozesse der Keimung und Prothallienbildung.
 
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