Über die Energetik der Muskeln.
(B. 2) 51
Loch geht der Faden von den Muskelenden zum registrierenden
Instrument und ein letztes Loch hält ein Thermometer (^° C).
Empfindlichkeit. Die Thermosäule besaß 2 x 35 Lötstellen
von Eisen und Konstantan. Bei gleicher Empfindlichkeit des
Galvanometers ist die einer Einzelzuckung folgende Ablenkung
der Nadel in Ringerlösung 5—lOmal kleiner als wenn sich der
Muskel in Luft befindet. Da aber die Empfindlichkeit des PvscHEN-
schen Galvanometers längst nicht voll ausgenutzt zu werden braucht,
so hat man keine Schwierigkeit, selbst für schwache Zuckungen
hinreichende Ausschläge zu erzielen. Der Grund, warum die
Ausschläge in Ringerlösung soviel kleiner sind, ist der, daß die
Wärmekapazität des Wassers etwa dreitausendmal größer ist, als
die der Luft. Daher muß der Wärmeverlust des Muskels an die
Umgebung schneller erfolgen, die Wärme kann sich im Muskel
weniger lang halten. — Nachdem man die Ringerlösung ausge-
wechselt hat, muß man gewöhnlich das Galvanometer kompen-
sieren, um den Lichtfleck wieder auf die Skala zu bekommen.
Es war deshalb ratsam, zu versuchen, ob die Empfindlichkeit des
ganzen Apparates verändert wird durch die geringe Verschiebung
des Magneten. Durch Anbringung und Wiederentfernung eines
Eisenstabes in und aus genau bezeichneter Lage in der Nähe
des Galvanometers, fand ich, daß keine Änderungen der Empfind-
lichkeit vorkamen, welche das Resultat hätten beeinflussen
können.
Unruhe des Galvanometers. Die Unruhe des Galvanometers
hat 3 Ursachen: 1. mechanische Erschütterungen durch Wagen-
verkehr, 2. erdmagnetische und elektromagnetische Störungen,
3. Wärmebewegungen an der Thermosäule. 1. und 2. verhalten
sich bei dieser Methode nicht anders wie bei jeder Galvanometrie
und störten die Versuche nur ausnahmsweise. Aber der Punkt 3
erheischt besondere Aufmerksamkeit. Es war nämlich nicht
möglich, ein sehr langsames, aber ganz regelmäßiges Wandern des
Lichtflecks zu vermeiden. Es ist leicht, die Geschwindigkeit dieser
Bewegung 1 bis 2 Minuten lang vor jeder Beobachtung zu bestim-
men und die Ablesungen so zu korrigieren (Zuhilfenahme eines
Metronoms). Die Korrektur betrug fast immer weniger als 10%
und in vielen Versuchen durchgängig weniger als 1 % des Gesamt-
ausschlages. Es ist mir nicht gelungen, ausfindig zu machen, warum
dies ,,Kriechen" der Nadel durch Wärmebewegungen (oder andere
(B. 2) 51
Loch geht der Faden von den Muskelenden zum registrierenden
Instrument und ein letztes Loch hält ein Thermometer (^° C).
Empfindlichkeit. Die Thermosäule besaß 2 x 35 Lötstellen
von Eisen und Konstantan. Bei gleicher Empfindlichkeit des
Galvanometers ist die einer Einzelzuckung folgende Ablenkung
der Nadel in Ringerlösung 5—lOmal kleiner als wenn sich der
Muskel in Luft befindet. Da aber die Empfindlichkeit des PvscHEN-
schen Galvanometers längst nicht voll ausgenutzt zu werden braucht,
so hat man keine Schwierigkeit, selbst für schwache Zuckungen
hinreichende Ausschläge zu erzielen. Der Grund, warum die
Ausschläge in Ringerlösung soviel kleiner sind, ist der, daß die
Wärmekapazität des Wassers etwa dreitausendmal größer ist, als
die der Luft. Daher muß der Wärmeverlust des Muskels an die
Umgebung schneller erfolgen, die Wärme kann sich im Muskel
weniger lang halten. — Nachdem man die Ringerlösung ausge-
wechselt hat, muß man gewöhnlich das Galvanometer kompen-
sieren, um den Lichtfleck wieder auf die Skala zu bekommen.
Es war deshalb ratsam, zu versuchen, ob die Empfindlichkeit des
ganzen Apparates verändert wird durch die geringe Verschiebung
des Magneten. Durch Anbringung und Wiederentfernung eines
Eisenstabes in und aus genau bezeichneter Lage in der Nähe
des Galvanometers, fand ich, daß keine Änderungen der Empfind-
lichkeit vorkamen, welche das Resultat hätten beeinflussen
können.
Unruhe des Galvanometers. Die Unruhe des Galvanometers
hat 3 Ursachen: 1. mechanische Erschütterungen durch Wagen-
verkehr, 2. erdmagnetische und elektromagnetische Störungen,
3. Wärmebewegungen an der Thermosäule. 1. und 2. verhalten
sich bei dieser Methode nicht anders wie bei jeder Galvanometrie
und störten die Versuche nur ausnahmsweise. Aber der Punkt 3
erheischt besondere Aufmerksamkeit. Es war nämlich nicht
möglich, ein sehr langsames, aber ganz regelmäßiges Wandern des
Lichtflecks zu vermeiden. Es ist leicht, die Geschwindigkeit dieser
Bewegung 1 bis 2 Minuten lang vor jeder Beobachtung zu bestim-
men und die Ablesungen so zu korrigieren (Zuhilfenahme eines
Metronoms). Die Korrektur betrug fast immer weniger als 10%
und in vielen Versuchen durchgängig weniger als 1 % des Gesamt-
ausschlages. Es ist mir nicht gelungen, ausfindig zu machen, warum
dies ,,Kriechen" der Nadel durch Wärmebewegungen (oder andere